Herne. . An der Forellstraße in Herne entsteht eine neue Mitte für Baukau. Das sind die Pläne der Projektentwickler für den Ortsteil.

Die Pläne zur neuen Mitte Baukau nehmen konkrete Formen an. Am Mittwoch stellten auf Schloß Strünkede der Investor, das Unternehmen List Develop Commercial aus Nordhorn, und Vertreter der Stadt den aktuellen Stand zu dem 50 Millionen Euro teueren Projekt vor. Auf der geplanten Fläche entstehe ein ganz neues Quartier, hob Oberbürgermeister Frank Dudda hervor und ergänzte: „Herne erneuert sich selbst und das Projekt gehört dazu“.

Verschwinden wird der 23 000 Quadratmeter große Fußballplatz an der Forellstraße. Stattdessen entsteht dort ein Wohn-, Handels und Dienstleistungszentrum.

Lebensmittelfläche von rund 2000 Quadratmetern

Die Eckdaten: Das Lebensmittelgeschäft wird eine Verkaufsfläche von rund 2000 Quadratmetern aufweisen, berichtete Sebastian Grochowiak, Projektentwickler von List. Ein Anbieter mit einem Vollsortiment soll dort einziehen, um die jetzigen Lücken in der Nahversorgung des Ortsteils zu schließen. Ferner sind 700 Quadratmeter einem Drogeriemarkt vorbehalten, so Grochowiak.

Projektentwickler Sebastian Grochowiak von der Projektentwicklungsgesellschaft List Development.
Projektentwickler Sebastian Grochowiak von der Projektentwicklungsgesellschaft List Development. © Rainer Raffalski

Darüber hinaus ist auf 800 Quadratmetern Platz für Gastronomie, Läden und Dienstleister. „Beispielsweise könnte dort ein Friseursalon eröffnen“, erklärt der Projektentwickler. Das Areal wird zudem Platz für Wochenmärkte bieten, die das Leben in dem Viertel bereichern würden.

Blick auf Natur und Grünbestände

Darüber hinaus werden voraussichtlich 100 bis 150 neue Wohnungen entstehen, erläuterte Karlheinz Friedrichs, Planungs- und Baudezernent der Stadt Herne. Die einzelnen Bautrakte werden unterschiedliche Größen haben und zwischen drei und fünf Stockwerken aufweisen. Nach Ansicht von Dudda zeigt das Projekt somit auch, dass die Stadt mögliche Engpässe auf dem heimischen Wohnungsmarkt im Blick habe.

Besonderen Wert wollen die Planer auf die Natur und Grünbestände legen. Dazu nannte List-Projektentwickler Grochowiak folgende Beispiele: Die Dachflächen der kleinteiligen Gastronomie-Einheiten sind vollständig begrünt, sollen begehbar sein und bilden eine direkte Wegeverbindung zu den angrenzenden Wohngebäuden. Inmitten des Geländes wird eine Parkanlage geschaffen, die auch zu Ruhe- und Erholungszwecken genutzt werden kann. Ferner soll der vorhandene auf der Fläche Baumbestand erhalten bleiben.

Da stellt sich schließlich noch die Frage, wann die Bürger in Baukau und Umgebung in den neuen Geschäften einkaufen gehen oder im Café einen Cappuccino trinken können. Da müssen sich die Anwohner noch ein bisschen gedulden, sagen die Initiatoren. Für die gesamten Bauarbeiten auf dem Areal bis zur Fertigstellung wird mit einem Zeitraum von drei bis vier Jahren gerechnet.

Studentenwohnungen am Lackmanns Hof geplant

Auch die Planungen für die Wohngebäude an der Straße Lackmanns Hof schreiten voran. Wie Hernes Planungs- und Baudezernent Karlheinz Friedrichs berichtet, werde man das Projekt jetzt ausschreiben und auf der internationalen Immobilienmesse Expo International in München vom 4. bis 6. Oktober vorstellen. Auf dem Areal sind 11 500 Quadratmeter an Wohnungsfläche vorgesehen. Die Bauten sollen fünf Etagen aufweisen. Die Stadt habe durchaus konkrete Vorstellungen zu dem Häuserensemble, so Friedrichs.

Es gebe derzeit auch Überlegungen, dort Studentenwohnungen zu schaffen: „Der Nahverkehrsanschluss, um die Bochumer Hochschulen zu erreichen, liegt in unmittelbarer Nähe“. Daher biete es sich doch an, dass auch die Nachbarstadt Herne den Studierenden Wohnräume anbiete.

>> WEITERE INFORMATIONEN: List Development

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Rat der Stadt mit der Suche nach einem Investor begonnen. Mit der neuen Mitte sollen vor allem die Nahversorgungsprobleme in Baukau gelöst werden.

List Develop Commercial ist eines von sechs Unternehmen der List-Gruppe und hat unter anderem die „Neutor Arkaden“ in Emden und das Stadtquartier Drio in Gronau entwickelt.