Herne. . Die Stadt Herne plant eine Städtepartnerschaft mit China für das kommende Jahr. Diese beiden Millionenstädte sind Favoriten.
- Hernes OB Frank Dudda will 2018 eine Städtepartnerschaft mit einer chinesischen Stadt eingehen
- Außerdem sollen Kooperationen mit weiteren Kommunen in China geschlossen werden
- Solar-Bioproducts Ruhr will in China deutsch-chinesisches Labor für Bioenergie aus Algen aufbauen
Oberbürgermeister Frank Dudda will die Beziehungen zu China kräftig ausbauen. So soll 2018 eine Städtepartnerschaft mit einer chinesischen Stadt geschlossen werden; es wäre die achte für Herne. Außerdem sollen Kooperationen mit weiteren Kommunen in China besiegelt werden, sagte der OB am Montag im Rathaus. Ziel sei ein kultureller Austausch, vor allem aber ein Aufbau der Handelsbeziehungen und somit Stärkung der heimischen Wirtschaft.
In den vergangenen Monaten haben mehrere chinesische Städte in Herne angeklopft, um eine engere Bande auszuloten. „Wir sind überrascht, wie groß die Resonanz ist“, sagte Dudda. Herne werde nun prüfen, mit wem eine Verbindung Sinn macht und wie sie aussehen könnte; bei der Auswahl soll das Land ins Boot geholt werden. Für eine Städtepartnerschaft gebe es zwei Favoriten: Lianyungang (vier Millionen Einwohner) und Yibin (fünf Millionen Einwohner).
Güterverkehr soll ausgebaut werden
Für die Städte spreche, dass Herne Güterverkehr nach China aufbauen könne. Nach Lianyungang sei bereits ein Testzug von Wanne-Eickel aus in den Osten gefahren, zudem habe die Stadt eine „ausgeprägte Hafenstruktur“.
Yibin dagegen sei ein Sitz großer Bahnunternehmen, auch mit ihnen sei eine Kooperation möglich. Dudda verspricht sich davon, dass der Bahnstandort Herne gestärkt und kräftig ausgebaut werden könnte.
In diesem Zusammenhang wirft der OB einen Blick auf den ehemaligen Güterbahnhof in Wanne-Eickel. Er habe Gespräche mit der Bahn aufgenommen. Sein Ziel: die Reaktivierung des Areals für bahnnahe Unternehmen.
Weitere Kommunen, die in Herne angefragt hätten, seien Linfen, Mianyang, Benxi und Hainan, alles interessante Städte, mit denen sich eine Zusammenarbeit auf kultureller, wirtschaftlicher oder touristischer Ebene lohnen könne. „Wir müssen jetzt die Anfragen genau sortieren“, so Dudda.
Forschungspartnerschaft wurde gestartet
Ausgebaut werden soll auch die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit China. So lote die Einrichtung Ruhr Valley aus der Akademie Mont Cenis, die in Sachen E-Mobilität forscht, Kooperationen mit China aus. Weiter ist bereits Solar-Bioproducts Ruhr: Gemeinsam mit einem Bioenergie-Institut in Quingdao will die Forschungseinrichtung vom Westring in China ein deutsch-chinesisches Labor für Bioenergie aus Algen aufbauen, berichtet Prof. Thomas Happe von Solar-Bioproducts Ruhr. Es werde vom Bund gefördert und beinhalte eine enge Kooperation von Wissenschaftlern aus beiden Ländern, dazu gehörten auch Forschungspräsenzen in beiden Ländern.
Über die Städtepartnerschaft mit China soll im kommenden Jahr der Rat abstimmen. Der Oberbürgermeister erwartet keine Widerstände in der Politik, habe der Ältestenrat ihm doch den Auftrag erteilt, eine Städteehe einzustielen. In diesem Zusammenhang sagt er, dass die Freundschaft zu Besiktas hier wichtig sei: Durch die Türkei liefen schließlich die Bahnstrecken nach China.