Ein Bochumer Facharzt für Neurologie und Psychiatrie soll durch falsche Gesundheitszeugnisse jahrelang dafür gesorgt haben, dass gesunde Arbeitnehmer vorzeitig in Rente gehen konnten. 160 000 Euro in bar soll er dafür von den vermeintlichen Patienten kassiert haben. Beteiligt soll dabei auch ein Herner gewesen sein. Der Arzt (66) sollte am Montag vor dem Landgericht Bochum stehen, erschien aber nicht, weil er krank ist.
Ein Bochumer Facharzt für Neurologie und Psychiatrie soll durch falsche Gesundheitszeugnisse jahrelang dafür gesorgt haben, dass gesunde Arbeitnehmer vorzeitig in Rente gehen konnten. 160 000 Euro in bar soll er dafür von den vermeintlichen Patienten kassiert haben. Beteiligt soll dabei auch ein Herner gewesen sein. Der Arzt (66) sollte am Montag vor dem Landgericht Bochum stehen, erschien aber nicht, weil er krank ist.
Die Anklageschrift listet 34 Einzelfälle auf. Der Arzt arbeitete zwischen 2009 bis 2014 in einer Praxis in Bochum. Über drei Mitangeklagte, einen Herner (61) und zwei Männer aus Recklinghausen (40, 47), sollen ihm Personen vorgestellt worden sein, denen er dann Depressionen oder Schizophrenien attestiert habe – so schwere, dass sie angeblich nicht mehr arbeitsfähig waren.
Arzt schweigt zu den Vorwürfen
Diese Diagnosen soll der Arzt aber „wider besseres Wissen“, „bewusst wahrheitswidrig“ und ohne nennenswerte Untersuchung verfasst haben, meint die Staatsanwaltschaft. Laut Anklage wurde von dem Psychiater eine „Krankenlegende“ aufgebaut. Mal habe er dafür 5000, mal 7000 Euro verlangt und erhalten. Die Mitangeklagten sollen die „Patienten“ gecoacht haben, wie sie ihre „Krankheit“ simulieren sollten.
Insgesamt soll der Rentenkasse ein Schaden in Höhe von 320 000 Euro entstanden sein. Hinzu kommt ein unbezifferter Schaden bei den Krankenkassen. Der Arzt, der zu den Vorwürfen schweigt, liegt im Krankenhaus. Sie stellten das Verfahren gegen ihn vorläufig ein und verhandeln nun nur gegen die drei Mitangeklagten.