Herne. . Rund 80 Mitarbeiter und 25 behinderte Kollegen sorgen in der Gärtnerei der Wewole-Stiftung mit viel Liebe für die Blumen und Pflanzen.

Sehen, schnuppern und bewundern. Was alles hinter den Kulissen einer Großgärtnerei mit landwirtschaftlichem Betrieb passiert, das erlebten am Montag 16 Leser der WAZ. Dabei bummelten sie bewusst neugierig durch die Beete der Wewole-Stiftung an der Nordstraße in Horsthausen.

Viele W-Fragen standen auf der Tagesordnung, insbesondere zur beruflichen Integration der behinderten Menschen. Jörn Greining, Gruppenleiter in der Gärtnerei, hatte darauf die passenden Antworten. Wie es etwa mit der Beschäftigung über das ganze Jahr aussehe, vor allem dann, wenn weniger Saisonbetrieb sei, wollte ein Teilnehmer wissen. „Wir haben Freizeit-AGs für unsere Beschäftigten, die Teilnahme ist freiwillig und sie werden dafür von der Arbeit freigestellt“, erklärte der Gastgeber. Dass der soziale Gedanke im Vordergrund stehe, sei eine tolle Sache, meinte eine Dame anerkennend.

Jeder hat Spaß an seinem Job

Und, so fand ein weiterer Besucher, man sehe es den Leuten an, dass sie Spaß an ihrem Job haben. Erst recht an einem sonnigen Spätsommertag. Die WAZ-Leser lernten bei dem Rundgang über das Areal vieles über die Abläufe, die Pflanzenarten und, warum die Gurke im Treibhaus immer so schön grade wächst. „Ganz einfach“, flachste Greining, dort würden sie nicht am Boden herumliegen, sondern ordentlich an Ranken hängen und vernünftig gedeihen.

Wolfgang Andratschke schnupperte an einem großen Tomatenblatt.
Wolfgang Andratschke schnupperte an einem großen Tomatenblatt. © Ralph Bodemer

Die Teilnehmer staunten über die Größe des Betriebes. Auf rund 3000 Quadratmeter überdachter Gewächshausfläche und weiteren freien Feldern produzieren die rund 80 Mitarbeiter ein umfangreiches Pflanzen- und Gemüseangebot. Etwa beliebte Beet-, Balkon- und Grünpflanzen sowie bis zu 6000 Frühblüher aus eigener Aufzucht oder Gemüsejungpflanzen, Stauden und Kleingehölze. „Wir haben dieselben Sachen im Angebot wie andere Großgärtnereien auch“, erklärte Greining. Nur, dass dort eben mehr Leute arbeiten würden als anderswo. Auch aktuelle Trends sind im Programm. Dabei zeigte er seinen Besuchern verschiedenste Formen und Größen von Paprikas und Tomaten. Neben der Gärtnerei spielt auch die traditionelle Floristik eine große Rolle. Sonderaufgaben seien für die Mitarbeiter besonders spannend. So haben sie am vergangenen Wochenende die Tische der Herner City zum Nightlight-Dinner geschmückt und waren besonders stolz auf ihre Leistung.

Adventsmarkt ist besonders beliebt

Ein weiteres Aushängeschild des Unternehmens ist der alljährliche Markt vor dem Wochenende am 1. Advent. Dann produzieren die Mitarbeiter mehr als 400 Gestecke und Kränze. Auch die dort lebenden Gänse stehen in der Vorweihnachtszeit zum Verkauf und seien wie viele weitere regionale Produkte bei den Kunden sehr beliebt. Etwa auch die freilaufenden Hühner.