Herne. . Entsorgung Herne schafft Stellen für zwei Mitarbeiter, die als Müll-Detektive und Bürgerberater arbeiten und zwei weitere im Kundencenter.
- Zwei Mülldetektive suchen verdreckte Standorte auf und vieles mehr
- Kundencenter stellt vier zusätzliche Halbtagskräfte zur Bearbeitung von Kundenhinweisen ein
- Müll-App wurde in den ersten vier Monaten rund 100mal von Bürgern genutzt
Wie sehr sich Bürger eine saubere Stadt wünschen, das ist rund vier Monate nach dem Start der neuen Müll-App von Entsorgung Herne jetzt regelrecht messbar. Entsprechend reagierte das städtische Unternehmen und stellte seine innere Struktur so um, dass zwei spezielle Stellen freigeschaufelt und besetzt wurden. Die beiden Mitarbeiter sorgen jetzt für die „Standort- und Qualitätsentwicklung“, so der Verwaltungssprech. Im Klartext: Sie kümmern sich um wilde Müllkippen, verdreckte Containerstandorte und vieles mehr. Unter anderem sind sie auch als Mülldetektive beschäftigt.
131 Bußgeldverfahren eingeleitet
Mülldetektive? Das gab’s doch schon einmal. „Stimmt“, sagt Entsorgung-Herne-Chef Horst Tschöke, „wir hatten einen Mülldetektiv, der kam aber von extern.“ Jetzt verfüge Entsorgung über zwei dauerhafte eigene Mülldetektive, die darüber hinaus aber noch eine ganze Reihe von anderen Aufgabe erledigen. Blitzblank soll die Stadt werden, dieses Ziel hat sie sich innerhalb einer Öffentlichkeitskampagne gesetzt. Entsorgung Herne zieht mit seiner „Standort- und Qualitätsentwicklung“ mit.
Die neue App habe sich bewährt. Allein 131 Bußgeldverfahren seien in den ersten vier Monaten eingeleitet worden, überwiegend bei Leuten, die Abfälle an Containerplätzen abgelegt hätten. Ebenfalls an Containerstandorten wurden 150 Ordnungswidrigkeiten wegen Verstößen eingeleitet, früher sei der Entsorgungsbetrieb ein- bis zweimal pro Monat derart rigoros gegen Verschmutzer vorgegangen. Über die App, bei der man Fotos von Schmuddelecken machen und dann direkt nach Entsorgung Herne schicken kann, sind rund 100 Hinweise eingegangen, darüber hinaus 70 per Email. Über die Hotline wurde 1150 Mal angerufen, allerdings fallen in diese Zahl auch die Beschwerden, wenn zum Beispiel die Mülltonne nicht abgeholt wurde.
Beratungsgespräche und Bußgelder
Die beiden neu zugeordneten Mitarbeiter führen ich in erster Linie sogenannte „Beratungen“ durch. In den „Beratungsgesprächen“ weisen sie auffällig gewordene Bürger darauf hin, dass ein Bußgeld droht, wenn sie illegale Ablagerungsplätze für ihren Müll benutzen. Auch das Problemfeld Sperrmüllhaufen beackern die beiden Mitarbeiter und erläutern Bürgern, was Sperrmüll ist. Damit der Kontakt zwischen Bürgern und Müllexperten reibungsloser funktioniert, hat Entsorgung Herne auch noch vier Halbtagskräfte zusätzlich im Kundencenter eingestellt. „Innerhalb von ein bis drei Tagen schaffen wir es jetzt, auf Bürger-Beschwerden zu reagieren“, erklärt Tschöke.