Herne. . Susanne Holluber hat schon etliche Tiere gehalten. Letztes Mitglied des „Zoos“ ist Katze Lara: Sie ist sehr alt und noch immer topfit.
In der Erdgeschosswohnung, schräg gegenüber vom Hauptquartier der Bandidos, hängen überall Fotos von Tieren an der Wand. Von zwei verschiedenen Katzen, einem Berner Sennenhund und einer deutschen Dogge. Das Heim von Susanne Holluber wirkt ein wenig wie ein Schrein für ihre Tiere. Die 19-jährige Katze Lara ist die Letzte aus dem vierköpfigen Bunde und stammt von einem Bauernhof in Dortmund. „Sie sprang mir direkt auf den Arm und hat mich ausgesucht“, erzählt das Frauchen.
Von Anfang an sei die Hauskatze daran gewöhnt gewesen, von anderen Katzen und Hunden umgeben zu sein. Den Berner Sennen-Rüden, ihren ersten Weggefährten, habe sie erst sogar für ihre Mutter gehalten. „Meine Katzen sind beide halbe Hunde gewesen. Das merkte man vor allem daran, dass sie keine Angst vor ihnen haben und man den beiden Tricks beibringen konnte“, sagt die 42-Jährige und lässt Lara „Sitz“ für’s Foto machen. Als vor vier Jahren Susannes Tochter Pauline auf die Welt kam, sei Lara erst einmal verwirrt gewesen und habe den Raum mit dem Baby nicht betreten. Diese andere Art von „Welpe“, wie Holluber sich ausdrückt, kannte die Tigerkatze nicht. Der Wendepunkt trat dann aufgrund eines Streites zwischen Mutter und Tochter ein. Lara sei kurzerhand hereinmarschiert und habe die beiden angestupst, wie um ihnen zu sagen, sie sollten aufhören. Seitdem sind Pauline und Lara ein Herz und eine Seele.
Traurigkeit nach dem Tod der Dogge
Leider ist die Katze das einzige Tier, das Pauline noch erleben darf. Als Susanne Holluber vom Tod ihrer anderen Lieblinge erzählt, wird sie traurig. Besonders der von Dogge Jana tat „noch sehr lange weh“.
Bei Lara habe, im Gegensatz zu allen anderen Tieren, medizinisch nie etwas gemacht werde müssen; sie sei im Alter nur etwas verfressener geworden. Während die quicklebendige Katze dem Fotografen agil vor der Linse herumspringt und sich genussvoll durch das glänzende Fell fahren lässt, erzählt Holluber, dass sie die Wohnungskatze letztes Jahr noch mit nach Dänemark in den Urlaub genommen habe. „Wir haben Lara an Raststätten am Geschirr geführt, und sie ist frei auf den Wiesen herumgelaufen. Andere haben gesagt, dass man mit so einer alten Dame und dem Auto keine lange Reise mehr unternehmen kann, aber ich kenne diese Katze“, sagt die alleinstehende Mutter: Lara habe gar nicht mehr nach Hause gewollt. Holluber hofft, dass ihr die Überlebenskünstlerin noch etwas erhalten bleibt. Wer nun bessere Gefährten des Menschen sind, Hunde oder Katzen, diese Frage stellt sich der Tierliebhaberin nicht.
Ein Hund steht auf der Wunschliste
Die Hernerin hat früher sogar einmal Kleintiere gezüchtet - und ursprünglich Angst vor Hunden gehabt. „Die habe ich Stück für Stück überwunden - weil ich sie ja trotzdem so toll fand. Vor allem eben Doggen“, sagt sie und entblößt ihr Schienbein, auf dem Jana, in Form eines Tattoos, verewigt ist. Eines Tages soll es wieder eine Deutsche Dogge sein.
Eins ist auf jeden Fall sicher: Susanne Holluber, und bestimmt auch Pauline, werden nie alleine sein.