Essays über Sprachkunst

Mit Lyrik aus dem Ruhrgebiet haben sich Studierende der Ruhr-Universität Bochum im Wintersemester 2016/17 beschäftigt. Die Ergebnisse stellten sie in Form einer Broschüre in der Martin-Opitz-Bibliothek vor.

Verse, Reime und Rhythmus sind Merkmale der Lyrik. Damit beschäftigt sich die zehnte Ausgabe der Reihe „Literatur im Ruhrgebiet“ unter dem Titel „Lyrik im Ruhrgebiet“. Diese wurde am Dienstag in der Martin-Opitz-Bibliothek vorgestellt. Nicht nur die Studierenden des Germanistischen Institutes erzählten von ihrem Projekt. Gelesen wurde auch an diesem Abend. Heinrich Peuckmann, Volker W. Degener und Tobias Bäcker trugen Auszüge aus aktuellen oder älteren Werken vor.

Im Mittelpunkt standen jedoch nicht die Lyriker selber, sondern die Studierenden. Sie haben sich ausgiebig mit Lyrik im und aus dem Ruhrgebiet beschäftigt. Ihre Erkenntnisse und Interpretationen haben die angehenden Germanisten in Form eines Essays veröffentlicht. „Seminararbeiten schreiben die Studierenden für den Dozenten oder den Korrekturleser. Doch Texte sind dazu da, um gelesen zu werden“, sagt Seminarleiter Joachim Wittkowski über den Sinn der Broschüre. Es gehe darum, dass etwas geschrieben werde, was für andere nützlich sein könne.

So hat sich die Studierende Kathrin Ostroga intensiv mit dem Steigerlied beschäftigt. „Es stand auch Lyrik zum Thema ,Grubenpferde’ zur Auswahl. Ich habe mich für jedoch für das Steigerlied entschieden, da ich selber in einer alten Arbeitersiedlung wohne“, erzählt die 20-Jährige. Auch die Herangehensweise sei anders als bei wissenschaftlichen Texten.

„Der Platz ist gering und jedes Wort verändert die Intention oder Bedeutung eines Textes“, erzählt Julien Thiesmann, der ebenfalls am Seminar teilgenommen hat. Ein Essay schreiben zu können, sei eine Erweiterung der Schreibfähigkeiten, erzählt der 19-Jährige weiter. So habe das Seminar auch einen praktischen Bezug gehabt. Da sind sich alle Kursteilnehmer einig.