Herne. . In Herne-Mitte spitzt sich ein Streit um Parkplätze zu. Anwohner kritisieren einen Pflegedienst, der wiederum klagt über Vandalismus.

Ein Konflikt zwischen Anwohnern der Bochumer Straße und einem Pflegedienst hat sich in den vergangenen Wochen hochgeschaukelt. Hintergrund ist der Vorwurf an das Unternehmen, Dienstfahrzeuge blockierten die Parkplätze im Umkreis. Die CDU will das Thema nun in die politischen Gremien tragen und dort Lösungsvorschläge präsentieren.

Zum Hintergrund: Nachbarn der Familien- und Krankenpflege Herne sind seit Monaten genervt und beklagen sich darüber, dass Autos des freien Wohlfahrtsträgers auf den Parkplätzen stehen; die Rede ist von zehn bis 20 Fahrzeugen. Die Folge: Die Anwohner müssten in der Nachbarschaft lange nach Stellplätzen suchen. Die CDU hatte sich im Winter eingeschaltet, um nach einer Lösung zu suchen.

Pflegedienst beklagt Vandalismus

Die gibt es noch nicht. Im Gegenteil. Das zeigt zum einen eine Bürgersprechstunde der Union in der vergangenen Woche. Etwa 50 Betroffene, berichtet CDU-Ratsfrau Barbara Merten, hätten wegen der angespannten Parksituation dort ihrem Ärger Luft gemacht.

Auf der anderen Seite steht der Pflegedienst, der seinerseits Kritik übt. Die Dienstfahrzeuge, sagt Kai Kittel, Chef der Familien- und Krankenpflege, würden regelmäßig sabotiert, konkret: Reifen würden zerstört, Türschlösser mit Hölzern verstopft, Lack werde zerkratzt. Nicht zuletzt würden Mitarbeiter regelmäßig beleidigt; deswegen seien auch zwei Anzeigen erstattet worden. „Die Situation ist unerträglich“, fasst Kittel im Gespräch mit der WAZ zusammen. Sein Unternehmen, fügt er an, habe dagegen bereits seit geraumer Zeit seinen Teil zur entspannten Parksituation beigetragen: Mitarbeiter parkten nur noch für kurze Zeit direkt vor den Häusern.

Stadt will alle „gleich behandeln“

Wie geht es nun weiter? Nach Auskunft der Stadtverwaltung dürften die Autos des Unternehmens im Umfeld der Bochumer Straße parken: „Wir behandeln alle gleich“, sagt Stadtsprecher Michael Paternoga zur WAZ. Gemeint ist: Ordnungsgemäß zugelassene Autos dürfen parken, wo es laut Verkehrsordnung erlaubt ist.

Bei der Bürgersprechstunde, sagt CDU-Frau Barbara Merten, hätten die Anwohner mehrere gute Lösungsansätze erarbeitet. Zugleich hätten sie betont, dass die Mitarbeiter des Pflegedienstes eine wertvolle Arbeit leisteten. Die Bürger hätten etwa angeregt, für die nicht regelmäßig genutzten Autos einen anderen geeigneten Stellplatz zu finden.

Gemeinsames Gespräch ist in Kürze geplant

Eine weitere Möglichkeit wäre die Nutzung der hauseigenen Stellflächen hinter dem Büro. Auf den fünf Stellplätzen könnten maximal zehn der Kleinwagen zum Geschäftsschluss und am Wochenende geparkt werden; das würde auf der Bochumer Straße für eine Entzerrung sorgen.

Vertreter von CDU sowie Familien- und Krankenpflege wollen sich nun zusammensetzen und über die Probleme reden, kündigen beide Seiten an. Zugleich will die CDU in der Politik über die Parkplatzsituation reden.