Herne. . In Herne investiert die Deutsche Bahn in neue Lärmschutzwände. Die Hälfte der Maßnahmen ist bereits umgesetzt. Hier ist ein Überblick.

Über sieben Kilometer lang, bis zu drei Meter hoch und aus Aluminium – so sieht der Lärmschutz der Deutschen Bahn an den Strecken in Herne und Wanne-Eickel aus. Die Hälfte der zwölf Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von 7200 Metern ist bereits fertig, die anderen sechs sollen bis Ende des Jahres folgen.

„Für Anwohner wie mich bedeutet der Lärm eine unglaublich hohe Belastung“, sagt Robert Gentilini, Sprecher der SPD im Ausschuss für Umweltschutz. Er beschäftigt sich nicht nur politisch mit dem Thema, sondern kann diesem auch privat nicht ausweichen. „Teilweise kann ich wegen des Bahnlärms und der A43 nur mit Ohropax schlafen“, sagt der Anwohner des Grenzwegs. Dort wird seit Anfang des Jahres am Lärmschutz gearbeitet.

Bahn hat eine Prioritätenliste erstellt

Wo die Maßnahmen anlaufen, entscheidet die Deutsche Bahn anhand einer Prioritäten-Liste. „Je lauter eine Strecke ist und je mehr Anwohner von dem Lärm betroffen sind, desto eher wird sie in die Prioritätenliste aufgenommen“, erklärt ein Bahnsprecher auf Anfrage der WAZ. Bereits 2013 wurden an acht Stellen in Wanne-Eickel Bauarbeiten in Angriff genommen. Sechs Bereiche sind mittlerweile fertig. Nur an Lärmschutzwand 8 und 10 (siehe Karte) fehlen noch kleine Lückenschlüsse von wenigen Metern, so die Deutsche Bahn.

Anwohner können Schallschutzfenster einbauen

Zusätzlich zu diesen „aktiven Lärmschutzmaßnahmen“ können Eigentümer der bahnnahen Wohngebäude passive Lärmschutzmaßnahmen in Anspruch nehmen. Dazu gehören zum Beispiel Schallschutzfenster oder -dämmungen. „Die Eigentümer in Herne wurden bereits über mögliche Maßnahmen und die damit verbundene Förderung informiert“, so ein Bahnsprecher. Insgesamt 10,2 Millionen Euro würden in diese Maßnahmen investiert. Sie gehören zum Programm „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes“.

Die Sanierung sei auch im Umweltausschuss immer mal wieder Thema, sagt SPD-Ratsherr Gentilini. Mit der genauen Umsetzung habe man aber nicht viel zu tun, „das ist Sache der Deutschen Bahn“. Als Anwohner hoffe er, dass die Maßnahmen ihren Zweck erfüllen.

Lärmaktionsplan: Betroffenen können sich melden

Neben den Arbeiten der Deutschen Bahn beschäftigt sich auch das Eisenbahn-Bundesamt in diesem Jahr mit den Thema Lärm. Alle fünf Jahre wird dort ein Lärmaktionsplan erstellt. Ziel ist die Regelung von Lärmproblemen und Lärmauswirkungen. Noch bis zum 25. August haben Bürger die Möglichkeit, sich an der Aufstellung des Plans zu beteiligen. Auf einer Internetseite können sie Orte angeben, an denen die Lärmbelastung durch Schienenverkehr besonders hoch ist. Diese werden dann in einer Lärmkarte zusammengefasst.

Hier geht es zum Lärmaktionsplan