Herne. . Die Hans-Tilkowski-Schule sitzt auf gepackten Kartons: Die Schule zieht von Herne-Mitte nach Eickel um. So meistert die Hauptschule den Umzug.

  • Hans-Tilkowski-Schule zieht in den Sommerferien von der Neustraße in Herne-Mitte nach Eickel um
  • 850 Umzugskartons sowie Möbel werden in den Sommerferien an die Edmund-Weber-Straße transportiert
  • Vom DFB finanzierter Kunstrasenplatz wird abgebaut und auf dem Eickeler Schulhof neu verlegt

Der letzte Schultag vor den Sommerferien ist für alle Schulen etwas ganz Besonderes. Für zwei Herner Schulen ist der heutige Tag aber noch aus einem anderen Grund von herausragender Bedeutung: Sie nehmen endgültig Abschied von ihrem Standort beziehungsweise von ihrer Eigenständigkeit.

Die Hans-Tilkowski-Schule an der Neustraße in Herne-Mitte zieht in den Sommerferien um in die Räumlichkeiten der ehemaligen Melanchthon-Hauptschule an der Edmund-Weber-Straße 127 in Eickel. Und die James-Krüss-Schule an der Düngelstraße in Herne-Süd verliert Sitz und Autonomie und wird nach den Ferien mit der Grundschule Flottmannstraße an deren Standort fusioniert.

Im Büro von Schulleiter Lothar Heistermann lagern Dutzende von Umzugskartons. Ab dem 21. August werden die Kartons und Möbel an den neuen Standort Eickel transportiert.
Im Büro von Schulleiter Lothar Heistermann lagern Dutzende von Umzugskartons. Ab dem 21. August werden die Kartons und Möbel an den neuen Standort Eickel transportiert. © Ralph Bodemer

Für die nach der Fußballlegende benannte Hauptschule ist es nach einem knappen Jahr Vorbereitung und einer zweiwöchigen Intensiv-Phase eine Punktlandung: „Alle Kisten sind gepackt“, erklärt Schulleiter Lothar Heistermann am Donnerstag. Der 53-Jährige fügt hinzu: „Wir haben mit 300 Umzugskartons geplant und sind zielgenau bei 850 gelandet . . .“. Der Transport der Kisten und der Einzug in die Eickeler Schule soll dann ab 21. August erfolgen; das neue Schuljahr beginnt am 30. August.

Keine Proteste von Eltern und Schülern

Proteste von Schülern und Eltern habe es wegen des Umzugs nicht gegeben, berichtet Heistermann. Auch der längere Schulweg sei kein größeres Thema - hielten sich Herner und Wanne-Eickeler unter den Schülern doch in etwa die Waage. Auch das Kollegium habe sich arrangiert. Aber: „Herr Tilkowski wohnt in Herne-Mitte und kam gerne mal auf einen Kaffee vorbei. Das ist künftig nicht mehr so einfach.“ Bei den Schülern sei die Fußballlegende sehr beliebt - „daran wird sich nichts ändern.“

Räumlich musste der neue Standort aufgerüstet werden, unter anderem durch einen neuen Technikraum. Das Essen - zurzeit kocht die Schule selbst - wird künftig von der Eickeler Realschule an der Burg angeliefert. Einen Teil der Möbel nimmt die Schule mit, ein Teil wird am neuen Standort übernommen. Und wie es sich für eine Hans-Tilkowski-Schule gehört, wird der vom DFB finanzierte Kunstrasenplatz auf dem Schulhof Neustraße abgebaut und an der Edmund-Weber-Straße neu verlegt.

Für Lothar Heistermann ist der Umzug eine Rückkehr: Er unterrichtete einst an der Melanchthon-Hauptschule und war dort auch kommissarischer Leiter.

Umzug in mehreren Etappen

Zum Abschied von der James-Krüss-Straße sei für den letzten Schultag kein besonderes Programm geplant, berichtet Lehrer Michael Bürger. Abschied genommen habe man in der vergangenen Woche bei einem Schulfest. Der Umzug zur Flottmannstraße werde in den Ferien in mehreren Etappen erfolgen, erklärt Stadtsprecher Horst Martens. Wie berichtet, war das Aus der Schule bei Eltern zunächst auf Protest gestoßen.

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Nicht nur die Hans-Tilkowski-Schule und die James-Krüss-Schule stehen vor einem großen Umbruch. Der Rat hat auf Vorschlag der Stadt noch weitere Zusammenlegungen und Schließungen auf den Weg gebracht. Im Einzelnen:
– Die Hauptschule Hölkeskampring wird zum Ende des Schuljahres 2017/18 endgültig aufgelöst. Die noch vorhandenen Klassen wechseln dann zur Hans-Tilkowski-Schule an die Edmund-Weber-Straße 127.
– Die Grundschule Berliner Platz und die Grundschule Schulstraße in Herne-Mitte werden nach den Sommerferien zu einem Grundschulverbund. Beide Standorte werden im Sommer 2018 aufgegeben; die fusionierte Grundschule wechselt dann an die Neustraße in die bisherigen Räume der Hans-Tilkowski-Schule.
– Die Förderschule Astrid-Lindgren-Schule in Wanne wird zum Ende des Schuljahrs 2017/18 endgültig aufgelöst. Die noch vorhandenen Klassen wechseln zum städtischen Förderschulverbund der Erich-Kästner-Schule (Pantringshof, Sodingen).