Das Herner Unternehmen Silex, Produzent von Silikonschläuchen, feiert in diesem Jahr „Silberjubiläum“ - und plant weiteres Wachstum.
- Nach der Gründung 1992 mussten mehrfach neue Produktionshallen angemietet werden
- Silikonteile sind vielseitig verwendbar und finden sich in fast allen Dingen des täglichen Lebens
- Seit 2016 bietet Silex auch Formteile im Spritzgussverfahren an, um die Produktpalette zu erweitern
25 Jahre - dieses „Silberjubiläum“ ist ein Meilenstein, an dem Unternehmen neben dem stetigen Blick in die Zukunft immer auch in die Vergangenheit zurückschauen. Für die Herner Silex GmbH ist dieser Meilenstein in diesen Tagen erreicht. Dabei ist ein Begriff prägend für den Produzenten von Silikonschläuchen und Silikon-Profilen: Wachstum.
Wirft man einen Blick in die Firmen-Historie, erschließt sich schnell, warum: In regelmäßigen Abständen platzte die Produktion aus ihren Nähten, wurde das Werksgelände an der Werderstraße in Horsthausen um neue Hallenflächen erweitert. Das Ergebnis: Silex gehört zu den Herner „Hidden Champions“, zu den versteckten Meistern ihrer Branche. „In Deutschland zählen wir zu den fünf größten Unternehmen, in Europa zu den Top Ten“, ordnet Dirk Möller, einer von drei Geschäftsführern, die Bedeutung von Silex im Gespräch mit der WAZ ein.
Das Wachstum habe vor allem drei Ursachen: Qualität der Produkte, Flexibilität und eine unglaubliche Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten. Letztere liegt an den Eigenschaften des Materials: Silikon ist temperaturbeständig, es kann in einer Spannbreite von minus 90 Grad Kälte bis zu plus 300 Grad Hitze eingesetzt werden, ohne dass es seine Form oder Funktion einbüßt. Deshalb bestehen etwa Backofen-Dichtungen aus Silikon. Silikone sind außerdem alterungs- und witterungsbeständig, elastisch, hochtransparent, geruchs- und geschmacksneutral und entwickeln keine giftigen Verbrennungsprodukte.
Schwierige Suche nach Fachkräften
Ein Gang durch die Produktionshallen offenbart dem Besucher schnell, dass Silikon die Menschen an vielen Stellen begleitet. Das beginnt zum Beispiel schon morgens nach dem Aufstehen. Der Grund: In Kaffeemaschinen sind kleine Silikonschläuche verbaut, die Silex produziert. Silex liefert unter anderem Teile für die Automobil- und Elektroindustrie, den Maschinenbau und die Medizintechnik oder an die Bauindustrie. Mal kommen die Produkte bei Hochspannungsisolatoren zum Einsatz, mal bei Schiffsschornsteinen oder bei Beatmungsmasken oder Endoskopen.
Eine der Maschinen umwickelt am Tag des WAZ-Besuchs einen Schlauch mit Garn. Es handelt sich um Schläuche, die in Enteisungsmaschinen für Flugzeuge stecken. „Bei uns steckt noch relativ viel Handarbeit in der Produktion“, sagt Möller. Offenbar funktioniert dies am besten in Herne. Silex hatte zeitweise Teile der Produktion nach China verlagert, sie jedoch wieder zurückgeholt, weil die Qualität nicht stimmte.
Was Silex ebenfalls auszeichnet: Es setzt Sonderwünsche der Kunden um. Das Herner Unternehmen produziert auch in kleinen Meter- und Stückzahlen. Im vergangenen Jahr hat Silex seine Produktpalette erweitert. Mit der Gründung der Silim GmbH werden nun auch Formteile im Spritzgussverfahren hergestellt, hier steht als Abnehmer die Automobilindustrie im Fokus.
Dabei soll es nicht bleiben, weiteres Wachstum - das Unternehmen hat zurzeit 85 Mitarbeiter - ist fest eingeplant, doch es gibt ein Hemmnis: „Wir könnten schneller wachsen, finden aber nicht das passende Personal.“