Herne. . Aus Sicherheitsgründen ist die Villa Forell im Schlosspark seit August 2016 geschlossen. Jetzt ist der morsche Nordgiebel ausgetauscht worden.

  • Aus Sicherheitsgründen ist die Städtische Galerie seit einem Dreivierteljahr geschlossen.
  • Nun ist der marode Nordgiebel durch einen neuen Eichengiebel ersetzt worden.
  • Bis Ende August sollen die Arbeiten beendet sein, die Komplettsanierung folgt später.

Wer aufmerksam durch den Schlosspark spaziert, dürfte es schon bemerkt haben: An der Städtischen Galerie tut sich was. Im August des vergangenen Jahres war die zum Emschertalmuseum gehörende Villa Forell wegen des maroden Nordgiebels überraschend geschlossen worden. Ein Zaun sperrt seitdem das Gebäude ab. Inzwischen ist das Fachwerk ausgetauscht und Museumsleiter Oliver Doetzer-Berweger sieht sein Haus auf einem guten Weg: „Wir würden gerne im Herbst wiedereröffnen.“

Enge Absprache mit dem Denkmalschutz

Der Giebel bei der Anlieferung.
Der Giebel bei der Anlieferung. © GMH

Erst Ende Juni hatten die Arbeiten begonnen und nicht schon im Frühling, wie beabsichtigt. „Wir hatten Probleme, trockenes Eichenholz zu bekommen“, erklärt Dietmar Krüger vom Gebäudemanagement (GMH). Nachdem das Haus abgestützt und der morsche Giebel aus Nadelholz entfernt war, wurde auf dem Gelände der Herner Zimmerei Krupka der neue Giebel zusammengesetzt, in einem Stück angeliefert, per Autokran an hochgezogen und eingefügt. Die horizontalen Träger, genannt Pfetten, wurden anschließend eingebaut, mitsamt der Pfettenköpfe - alles in Absprache mit dem Denkmalschutz, wie Zimmerer Marko Henze erklärt.

Zimmerei arbeitet mit traditionellen Techniken

So waren etwa nur Holzverbindungen erlaubt. „Es gibt kaum Betriebe, die die alten Techniken noch beherrschen“, weiß Architekt Jens Blome. Die Gefache werden später mit Leichtlehmziegeln statt wie vorher mit Steinen ausgefüllt, erläutert er weiter. Mit Lehm bzw. Kalk werden sie innen und außen verputzt.

200 000 Euro waren Ende 2016 aus dem städtischen Haushalt für die Sicherung des Gebäudes bereitgestellt worden. Damit sei man auch ausgekommen, hieß es gestern. Bis Ende August sollen die Arbeiten beendet sein, dann sei das Gebäude wieder gefahrlos zu betreten, sagte Dietmar Krüger.

Dass die Städtische Galerie damit noch nicht in einem Top-Zustand ist, ist allen Beteiligten klar. Was die weitergehende Sanierung angehe, sei er aber zuversichtlich, sagte Museumsleiter Doetzer-Berweger am Montag. Das Museumsamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) habe einen „vorzeitigen Maßnahmebeginn“ bewilligt, was ein gutes Zeichen sei. Beantragt sind Fördermittel u.a. für Innenausstattung, Technik und Barrierefreiheit. Im Raum stehen Summen von einmal 400 000 und einmal rund 200 000 Euro, an denen sich der LWL mit 30 bzw. 50 Prozent beteiligen könnte. Für die energetische Sanierung sollen darüber hinaus 340 000 Euro aus Mitteln der Kommunalinvestitionsförderung fließen, plus Eigenmittel. Insgesamt kostet die Sanierung voraussichtlich um die 1,5 Millionen Euro.

>>> ZUKUNFT DER GALERIE

Wenn die Städtische Galerie im Herbst wieder eröffnet, sollen als erste die Arbeiten von Lotte Füllgrabe-Pütz und Setsuko Fukushima gezeigt werden. Ihre Ausstellung wurde im vergangenen Jahr kurzfristig abgesagt.

Wann die Komplettsanierung begonnen werden kann, hängt von den Fördermitteln ab. Nach Einschätzung der Experten wird sie ein bis zwei Jahre dauern. Die Galerie bleibt dann geschlossen.