Wenn Migranten an Demenz erkranken, könne es passieren, dass sie im Krankheitsverlauf in ihre Muttersprache zurückfallen – also die neu gelernte Sprache verlernen. Darauf macht die Stadt aufmerksam. Damit Betroffene und Angehörige nicht auf sich allein gestellt sind, gibt es interkulturelle Demenzbegleiter. 13 Herner haben diese Qualifizierung nun abgeschlossen.

Wenn Migranten an Demenz erkranken, könne es passieren, dass sie im Krankheitsverlauf in ihre Muttersprache zurückfallen – also die neu gelernte Sprache verlernen. Darauf macht die Stadt aufmerksam. Damit Betroffene und Angehörige nicht auf sich allein gestellt sind, gibt es interkulturelle Demenzbegleiter. 13 Herner haben diese Qualifizierung nun abgeschlossen.

60 Stunden Unterricht, zehntägiges Praktikum sowie den Besuch eines Pflegekurses haben die Teilnehmer laut Stadt seit Februar absolviert. Voraussetzung für diese kostenlose Qualifizierung sei eine andere Muttersprache als deutsch; dennoch müssten die Teilnehmer dem Unterricht problemlos folgen können. Die 13 Teilnehmer aus diesem Jahr kamen aus der Türkei, Sri Lanka, Syrien, Polen, Kasachstan und Marokko. „Ich bin unglaublich dankbar, dass Sie sich mit diesem Thema beschäftigen“, sagte Radojka Mühlenkamp, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrum, bei der feierlichen Übergabe der Zertifikate im Rathaus Wanne.

„Aus gesundheitlichen Gründen kann ich den Beruf der Altenpflegehelferin nicht mehr ausüben. Aber ich möchte weiterhin ältere Menschen unterstützen“, berichtete Sivatharshini Jeyathas, die aus Sri Lanka kommt, aber seit 28 Jahren in Deutschland lebt. Kenan Sulük ist einer von zwei Männern in der Runde. „Meine Mama ist an Demenz erkrankt. Ich möchte gerne ehrenamtlich als Demenzbegleiter arbeiten. Ich hoffe, dass ich vielen Familien helfen kann“, sagte der gebürtige Türke.

35 Menschen sind nun insgesamt vom Bildungswerk e. V. in Herne zu interkulturellen Demenzbegleitern weitergebildet worden. „Das ist toll. Aber das ist noch nicht genug für Herne“, bilanziert Lehrgangsleiterin Silke Mattelé. Im kommenden Jahr will sie wieder einen Kurs anbieten. Allerdings werde noch nach einer geeigneten Finanzierung gesucht. Denn: „Wir wollen die Qualifizierung weiterhin kostenlos anbieten.“

Nun geht’s auf Stellensuche

Für die Teilnehmer gehe es nun auf Stellensuche. „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg auf Ihrem Weg“, sagte Volker Bleck, der als Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Familie, gemeinsam mit Ansgar Montag, Geschäftsführer des Caritas-Verbandes, und Sabine Edlinger von der St. Elisabeth Gruppe, die Zertifikate an die neuen Demenzbegleiter überreichte.