herne. . Die Kosten haben sich leicht erhöht, doch zeitlich liegt der neue Wertstoffhof von Entsorgung Herne im Plan. Was sich für die Nutzer ändert.

  • Neuer Wertstoffhof von Entsorgung Herne soll Ende Oktober an der Meesmannstraße eröffnet werden
  • Vor der Inbetriebnahme findet voraussichtlich am 15. Oktober ein „Erlebnistag Wertstoffhof“ statt
  • System der neuen Anlage sei bundesweit einmalig, sagt Entsorgung-Herne-Chef Horst Tschöke

Kostensteigerungen und zeitliche Verzögerungen gibt es nicht nur bei der Hamburger Elbphilharmonie und dem Berliner Flughafen, sondern bisweilen auch in Herne. Doch nun stehen alle Weichen auf grün: Mit (nur) einjähriger Verspätung und zusätzlichen Baukosten von rund 200 000 Euro soll der neue Wertstoffhof Ende Oktober eröffnet werden, so die Ansage von Entsorgung-Herne-Chef Horst Tschöke am Donnerstag.

Verbesserungen für Nutzer

Mit der Inbetriebnahme werde es erhebliche Verbesserungen für Bürger geben, verspricht Tschöke. Lange Autoschlangen vor dem Wertstoffhof - dieses (in Stoßzeiten) reale Horrorszenario soll dann der Vergangenheit angehören. „Auf dem Gelände ist fleißig gewühlt worden“, sagt Tschöke. Die Fundamente liegen bereits an der Meesmannstraße, also direkt hinter dem Gelände von Entsorgung Herne an der Südstraße.

Der Startschuss für den Hochbau soll am kommenden Montag erfolgen, wenn Lkw die insgesamt 149 vorgefertigten Elemente anliefern. Transport, Montage und Aufbau der rund 1500 Tonnen schweren Beton-Teile solle dann innerhalb von nur zehn Tagen über die Bühne gehen. Bis Ende August soll das Dach montiert sein. Parallel zum Innenausbau will Entsorgung Herne für die angrenzende Wohnbebauung eine Lärmschutzwand errichten lassen.

Fläche wird um 14 000 Quadratmeter erweitert

Das neue System des Wertstoffhofes sei seines Wissens bundesweit einmalig, so Tschöke. Wie berichtet, sollen Bürger über eine (Bezahl-)Schranke eingewiesen und anschließend über eine Rampe geführt werden, von der Müll von oben in entsprechende Container geworfen werden kann. Das System sei so flexibel, dass Entsorgung Herne künftig räumlich auch auf besondere Ereignisse wie den Pfingststurm Ela reagieren könne.

Alles andere als optimal: der aktuelle Wert
Alles andere als optimal: der aktuelle Wert © Jörg Schimmel, Archiv

Die Fläche des Wertstoffhofs wird von 9000 auf 23 000 Quadratmeter erweitert. Geruchsbelästigungen sollen durch eine schnelle Abfuhr der befüllten Container vermieden werden. Vorgesehen ist auch ein Besucherzentrum mit Medien-, Schau- und Werkräumen auf 130 Quadratmetern.

Mitte Oktober sollen sich die Bürger ein erstes Bild von „unserem neuen Baby“ (Entsorgung Herne) machen können: Voraussichtlich am Sonntag, 15. Oktober, findet ein „Erlebnistag Wertstoffhof“ statt. Geplant sei ein vielfältiges Programm rund um Themen wie Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Abfallberatung, so Tschöke.

Planungen begannen im Jahr 2014

Eingeweiht werden soll der Wertstoffhof erst in der letzten Oktoberwoche. „Dann wird auch der bisherige Standort geschlossen“, erklärt der Entsorgung-Herne-Chef. Der jetzige Recyclinghof ist erst im Jahr 2006 in Betrieb genommen worden.

Die nochmalige Kostensteigerung von 5,3 auf 5,5 Millionen Euro - ursprünglich waren „nur“ 4,8 Millionen Euro veranschlagt - begründet Entsorgung Herne mit aufwendigen Erdarbeitern. Mit den Planungen hatte die Stadttochter im Jahr 2014 begonnen.