Herne. Michelle Müntefering (SPD) befürwortet die Ehe für alle. Ingrid Fischbach (CDU) ist dagegen. Das sind die Argumente der Herner Abgeordneten.
Der Bundestag wird wohl noch in dieser Woche über die Ehe für alle, also auch für gleichgeschlechtliche Paare, entscheiden. Das will die SPD erreichen, nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel vom Nein abgerückt ist; sie sprach von einer Gewissensentscheidung.
Die Herner SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering spricht sich für eine schnelle Abstimmung aus. „Die Ehe für alle ist eine Frage der Selbstbestimmung der Menschen“, sagt sie zur WAZ. Und fügt an: „Wer sich liebt und Verantwortung füreinander übernehmen möchte, der soll das tun dürfen – offiziell und gleichberechtigt.“
Fischbach: „Handeln der SPD ist unwürdig“
Die Herner CDU-Bundestagsabgeordnete Ingrid Fischbach sieht das anders. „Die Ehe zwischen Mann und Frau ist für mich als Katholikin ein Sakrament, eine Öffnung des Ehebegriffes kann ich persönlich daher nicht mittragen“, sagt sie zur WAZ.
Sie unterstütze aber die Entscheidung der Kanzlerin, die Abstimmung freizugeben. Allein: Fischbach hätte sich „ein ordentliches parlamentarisches Verfahren im Vorfeld gewünscht“. Das Handeln der SPD sei „sehr durchsichtig und unwürdig“, kritisiert sie.