herne. . Müll und Unfallgefahren: Seit Jahren sind die Wasserbecken der Akademie Mont-Cenis ein Ärgernis für Bürger und Politiker. Das soll sich ändern.

  • Leere Wasserbecken der Akademie Mont-Cenis sind seit Jahren Ärgernis für Bürger und Politiker
  • Das Land erneuert zurzeit für eine „niedrige sechsstellige Summe“ die Wassertechnik
  • Arbeiten im Innenbecken sind abgeschlossen worden, Außenbecken soll in acht Wochen fertig sein

Im Jahr 1999 hat das Land in Sodingen die Fortbildungsakademie Mont-Cenis eröffnet. 77,5 Millionen Euro hat der Prachtbau gekostet, doch bei der Planung der Wasserbecken im Eingangsbereich der Einrichtung ist offenbar einiges schief gelaufen. Zuletzt lagen die Becken zum Ärger von Bürgern und Bezirkspolitikern seit vielen Jahren trocken – was unter anderem dazu führte, dass neben Müll auch ein Auto und ein Rollstuhlfahrer in der Betonwanne landeten (wir berichteten). Das soll nun ein Ende haben, so die Botschaft.

Sie präsentierten am Mittwoch für den Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) die Pläne für die neue Wassertechnik der Akademie-Becken: (v.li.) BLB-Sprecher Jörg Fallmeier, BLB-Architektin Sabine Napp, BLB-Projektleiter Stefan Schneider und BLB-Objektmanager Klaus Mos-Wietheger.
Sie präsentierten am Mittwoch für den Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) die Pläne für die neue Wassertechnik der Akademie-Becken: (v.li.) BLB-Sprecher Jörg Fallmeier, BLB-Architektin Sabine Napp, BLB-Projektleiter Stefan Schneider und BLB-Objektmanager Klaus Mos-Wietheger. © Ralph Bodemer

Nicht ohne Stolz präsentiert der Haupteigentümer - der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) - am Mittwoch der Öffentlichkeit die ersten Ergebnisse der eingeleiteten Kompletterneuerung der Wassertechnik. Das Innenbecken ist seit sechs Wochen wieder mit Wasser gefüllt, der Umbau des Außenbeckens soll in rund acht Wochen abgeschlossen sein. Eine „niedrige sechsstellige Summe“ müsse das Land dafür in die Hand nehmen, erklärt BLB-Projektleiter Stefan Schneider auf Nachfrage der WAZ, bleibt die konkrete Summe aber schuldig.

Steuertechnik im Keller der Akademie

Was er frank und frei einräumt: „Die Technik hat nie richtig funktioniert.“ Die Folge – verschmutztes Wasser – kennt die Sodinger Bevölkerung nur zu gut. Bereits vor Jahren hatte das Land die Notbremse gezogen und die Becken komplett leeren lassen.

Das Innenbecken der Akademie Mont-Cenis wurde bereits vor sechs Wochen mit Wasser gefüllt. Der Probebetrieb laufe mit Erfolg, so der Bau- und Liegenschaftsbetrieb.
Das Innenbecken der Akademie Mont-Cenis wurde bereits vor sechs Wochen mit Wasser gefüllt. Der Probebetrieb laufe mit Erfolg, so der Bau- und Liegenschaftsbetrieb. © Ralph Bodemer

Das Konzept des beauftragten Spezialplanungsbüros („Hans und Franz können so etwas nicht“) beinhalte zwar eine gemeinsame Steuertechnik im Akademie-Keller, verhindere aber einen Wasseraustausch zwischen Innen- und Außenbereich. Den Becken werde permanent Wasser zugeführt und entnommen.

Probebetrieb fürs Innenbecken läuft mit Erfolg

Über die Technik im Keller könne jederzeit online nachjustiert werden. Seit sechs Wochen laufe nun der Probebetrieb für das Innenbecken - „mit Erfolg“, betont BLB-Objektmanager Klaus Mos-Wietheger.

Der Außenbereich ist dagegen noch eine Baustelle. Neben der Erneuerung der Technik werde das Becken mit Beton gefüllt, so Schneider. Die „Tiefe“ soll künftig nur noch bis zu fünf Zentimeter betragen. „Das Wasser wird praktisch nur noch wie ein Film auf der Oberfläche liegen.“ Die Unfallgefahr sei damit komplett gebannt. Die Sohle soll zusätzlich eine anthrazitfarbene Schicht erhalten, um auch im leeren Becken noch „den Eindruck“ von Wasser und Tiefe zu erzeugen.

Architekt war persönlich vor Ort

Der – von der Politik mehrfach geforderte – Rückbau der Becken sei vom BLB niemals in Betracht gezogen worden, sagt Schneider. Die hintereinander liegenden und durch die Glaswand der Akademie getrennten Becken seien ein wichtiger Bestandteil des Gebäudes und betonten die Transparenz. Zudem habe der Architekt das Urheberrecht. Er sei vor Jahren in Sodingen gewesen, um die Maßnahme abzusprechen.

Dass es anschließend sehr lange bis zur Umsetzung dauerte, sei unter anderem auf das komplexe Vergabeverfahren und auf die zunächst beteiligten Planungsbüros zurückzuführen.