Herne. . Der Comedy Abend im Kulturzentrum hat sich in Herne zu einer Art gesellschaftlichem Ereignis entwickelt. Die Sponsoren Stiebling und ISAP laden ihre Kunden ein, Politik und Verwaltung laufen sich in der Pause in die Arme, schon Wochen vorher gibt es kaum noch Karten. Auch beim achten Mal hatten die Veranstalter - die Stadt gehört dazu - Hernes Entertainer Nummer Eins, Helmut Sanftenschneider, die Auswahl der Comedians anvertraut, und dieser präsentierte einmal mehr eine spritzige Mixed Show, die nur zum Ende hin etwas zäh wurde. Ingrid Kühne, Bastian Bielendorfer, Thomas Fröschle und Jörg Knör hießen die Mitstreiter. Die bezaubernden Zucchini Sistaz - zwei mit Babybauch - swingten dazu.
Der Comedy Abend im Kulturzentrum hat sich in Herne zu einer Art gesellschaftlichem Ereignis entwickelt. Die Sponsoren Stiebling und ISAP laden ihre Kunden ein, Politik und Verwaltung laufen sich in der Pause in die Arme, schon Wochen vorher gibt es kaum noch Karten. Auch beim achten Mal hatten die Veranstalter - die Stadt gehört dazu - Hernes Entertainer Nummer Eins, Helmut Sanftenschneider, die Auswahl der Comedians anvertraut, und dieser präsentierte einmal mehr eine spritzige Mixed Show, die nur zum Ende hin etwas zäh wurde. Ingrid Kühne, Bastian Bielendorfer, Thomas Fröschle und Jörg Knör hießen die Mitstreiter. Die bezaubernden Zucchini Sistaz - zwei mit Babybauch - swingten dazu.
Selbstironische Tiraden gegen den Schlankheitswahn
„De Frau Kühne“, so heißt sie im rheinischen Karneval, war als Opener auserkoren. „Das machen im Packeis auch die dicken Schiffe“, maulte die Xantenerin, um alsbald ihre selbstironischen Tiraden gegen den Schlankheitswahn („Der BMI ist wichtiger als der IQ“) loszulassen. Ihre Stimmung changiert zwischen genervt und frustriert, egal ob sie es mit ihrem pubertierenden Sohn Sven oder mit der Störungsstelle der Telekom zu tun hat. Dabei könnte doch alles so einfach sein, wenn nur das Wichtigste gesagt würde: „Tach.“ „Tach.“ „Wat hasse?“ „Telefon kaputt.“ Das kam auch in Westfalen bestens an.
Derart eingestimmt, ließen sich die Zuschauer gerne vom zweiten Gast des Abends mitreißen: Bastian Bielendorfer, dem TV-bekannten „Lehrerkind“. Geboren in Gelsenkirchen, spricht auch er Klartext, und das mag das Publikum. Mit trockenem Witz erzählt er von seiner traurigen Kindheit als lispelnder Loser. „Mein Vater hat Fleischwurst gekauft, damit die Hunde mit mir spielen.“ Ein „Opfer“, hässlich und fett, das morgens mit den Eltern in deren Auto anrollte, ein „Lehrerkind Stufe 10“ mit einer Verwandtschaft, die noch die Standesbeamtin verbessert. Schön überzeichnet auch sein Wochenende mit den Waldorfkindern Gunnar und Ludger.
Kombination aus Geräuschen und Bewegungen
Soweit die rustikalen Späße der Comedians aus dem näheren Umfeld, die sofort den Nerv des Publikums trafen. Etwas anders gestrickt waren da die Künstler der zweiten Hälfte des Abends. Thomas Fröschle aus Stuttgart ist ein Geräuschesammler, wie er verriet. Kombiniert er die Töne mit Bewegungen, wird eine spaßige Performance daraus. Auch seine „Soundcheck“-Nummer lässt mit ihren vielen imaginären Musikern das Publikum lachen.
Tempo gebremst
Nach einer schon etwas angestrengten Präsentation des besten Publikumswitzes durch den Moderator bremste Jörg Knör die bis dato temporeiche und witzige Show. Zwar sind seine Parodien von Dieter Bohlen, Bruce Darnell & Co. stimmlich perfekt, und auch optisch bekommt er Promis und Politiker gut hin, doch schmeckte dieser letzte Auftritt sehr nach Samstagabend-TV-Show. Die Zeit der Späße über Angela Merkels Aussehen sollte doch vorbei sein, und das schon maue „Tauschkonzert“ (Xavier Naidoo singt Helge Schneider und umgekehrt) wurde noch getoppt von einem sentimentalen Song über das Künstlerleben. Auch für penetrante Hinweise auf den Knör-Auftritt im September sollte der Comedy Abend eigentlich auch nicht herhalten.