Herne. . Die Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd hat ihr Neubauprojekt „Strünkeder Höfe“ offiziell eingeweiht. Die WHS investierte zwölf Millionen Euro.
- Vor 90 Jahren baute die Genossenschaft an der Jobststraße ihre ersten beiden Häuser
- Alle Wohnungen sind barrierefrei, verfügen über Balkone - und sind bereits vermietet
- OB sieht ein Projekt, das keinen Vergleich mit einer anderen deutschen Großstadt scheuen muss
Der Stadtteil Baukau wandelt sich: Vor wenigen Tagen stellte die Stadt die Pläne für die neue Mitte Baukau vor, der Bau des Seniorcampus’ am Kreisverkehr Westring/Forellstraße ist in vollem Gang. Das erste abgeschlossene Wohnbauprojekt präsentierte am Freitag die Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd (WHS).
An der Jobststraße 27 bis 33 weihte die Genossenschaft mit einem kleinen Fest für die Anwohner die „Strünkeder Höfe“ ein. Und manchmal fügen sich die Ereignisse bestens in den historischen Rahmen. Der Grund: Die 1924 gegründete Genossenschaft (damals noch unter den Namen Wohnungssparverein „Selbsthilfe“) errichtete im Jahr 1927 an genau dieser Stelle ihre ersten beiden Häuser - nach 90 Jahren also ein Neubeginn, der an die Wurzeln erinnert.
Energieversorgung mit Erdwärme und Photovoltaik
Insgesamt zwölf Millionen Euro (inklusive Abriss des alten, nicht mehr sanierungsfähigen Bestands) investierte die WHS, um eine zeitgemäße Bebauung zu schaffen. Entstanden sind vier Gebäude mit insgesamt 55 Wohnungen. Alle Wohnungen verfügen über Tiefgarage und Aufzug, sind also barrierefrei. Außerdem sind sie mit Terrassen oder Balkonen ausgestattet.
Die Jobststraße wirkt nun luftiger
Hinzu kommt eine effiziente Energieversorgung, unter anderem mit Erdwärme und Photovoltaikanlage. Das Bochumer Architektenbüro Tor 5 hat die Gebäude vertikal zur Straße gestellt. Der Effekt zeigt sich, wenn man sich dem Quartier nähert. Die ansonsten recht enge Bebauung ist nun aufgelockert, die Straße wirkt an dieser Stelle lichter und luftiger - ein Eindruck, der durch die helle Klinkerfassade verstärkt wird.
Alle Wohnungen sind vermietet
Klaus Karger, WHS-Vorstandsvorsitzender, bezeichnet die „Strünkeder Höfe“ als Leuchtturmprojekt. „Sie sind zeitgemäßer Ausdruck für genossenschaftliches Wohnen“. Für OB Frank Dudda müssen die Strünkeder Höfe keinen Vergleich mit einer Großstadt in Deutschland scheuen. Es zeige auch, dass genossenschaftliches Bauen attraktiv ist - was sich in der Tatsache widerspiegelt, dass alle Wohnungen sehr schnell vermietet waren.
>> WHS: 2200 MITGLIEDER, 236 HÄUSER
1924 gründeten sieben freigewerkschaftliche Bauarbeiter den Wohnungssparverein „Selbsthilfe“, dem bereits am ersten Tag 112 Mitglieder beitraten.
Heute verfügt die Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd über rund 2200 Mitglieder. In ihrem Besitz befinden sich 1779 Wohnungen in 236 Häusern. Die WHS hat auch Wohnungsbestände in Bochum, Witten, Herten und Recklinghausen.