Herne/Bochum. . 50 Migranten aus Herne werden für den Beruf fit gemacht. Das Land fördert das Pilotprojekt des Vereins „Quaz“ mit zwei Millionen Euro.
Das Land NRW fördert mit zwei Millionen Euro, verteilt auf drei Jahre, den Aufbau eines Bildungszentrums für zugewanderte Menschen in Bochum, aber auch Herne.
Das Zentrum entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Opel-Ausbildungswerkstatt. Bereits im ersten Jahr fließen vier Millionen Euro aus Mitteln des Landes, des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge und der Bundesagentur für Arbeit in das regionale Pilotprojekt.
OB sieht einen Meilenstein der regionalen Kooperation
Bei der Mitgliederversammlung des Vereins zur Unterstützung der Qualifizierung und Ausbildung von Zugewanderten (QuAZ), der im März auf Initiative der IHK Mittleres Ruhrgebiet gegründet wurde und dem die Stadt Herne sowie die Kreishandwerkerschaft Herne angehören, wurde das Konzept erläutert. In den nächsten Monaten soll in der ehemaligen Opel-Ausbildungswerkstatt in Langendreer eine Bildungsinstitution entstehen. Ab 1. September sollen dort pro Halbjahr 250 Menschen mit Flucht- bzw. Migrationshintergrund – 50 davon aus Herne – befähigt werden, in Deutschland einen Arbeitsplatz zu finden.
„Wie integrieren wir Menschen in unsere Gesellschaft? Indem sie eine Rolle bekommen, durch Ausbildung und Berufstätigkeit“, sagt Eric Weik, IHK-Hauptgeschäftsführer. „Dieses Projekt ist ein Meilenstein für die regionale Kooperation“, kommentierte Hernes OB Frank Dudda diesen Schritt. Eric Weik, Vorsitzender von „QuAZ“, erklärte, diese bislang größte Maßnahme dieser Art in NRW „bieten wir als Blaupause für ganz Deutschland an. So etwas sollte überall entstehen“.
Kooperation mit Unternehmen und Hochschulen
Träger des Ausbildungs- und Qualifizierungszentrums sind die Bochumer Gewerkstatt – Gemeinnützige Gesellschaft für berufsbezogene Bildung mbH, die Gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft Herne mbH, die Volkshochschule Witten Wetter Herdecke und der Hattinger Verein HAZ Arbeit und Zukunft.
Die Maßnahme werde für Teilnehmer regulär sechs Monate dauern, könne aber auf zwölf Monate verlängert werden, so Peter Lübbert, Sprecher des Trägers. „Sie umfasst Sprachkurse, soziale Integration und berufliche Qualifikation.“ Ein zentraler Aspekt sei die individuelle Betrachtung der Teilnehmer, um reelle Chancen auf dem Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt zu entwickeln.
Die Mitglieder des Bündnisses aus Industrie und Hochschulen seien für die Nachhaltigkeit des Bildungszentrums von großer Bedeutung. „Wir erhoffen uns durch die Zusammenarbeit, dass sie Kontakt zu den Teilnehmern finden“, so Lübbert. Im Anschluss an die Maßnahme sollen Job-Coaches die Zuwanderer eine Zeit lang weiter begleiten, um deren Integration in Unternehmen zu unterstützen. In dem Bildungszentrum sind 30 pädagogische und fachspezifische Vollzeitstellen geplant.
Die Qualifizierungsangebote umfassen die Bereiche: Metall, Elektro, Farbe- Raumgestaltung, Lager/Logistik, Pflege und Hotel/Gastronomie. Wer an der Maßnahme teilnehmen kann, entscheidet die Bundesagentur für Arbeit oder das Jobcenter.
>> VEREIN MIT ZAHLREICHEN AKTEUREN
Im März 2017 wurde der Verein QuAZ gegründet.
Ihm gehören zahlreiche Akteure an: darunter die Städte Bochum, Herne, Witten und Hattingen, Kreishandwerkerschaften Ruhr und Herne, Ruhr-Uni, Hochschule Bochum, IG Metall Bochum-Herne, IHK Mittleres Ruhrgebiet, Bochum Perspektive 2022 und viele weitere.