herne. . Das war eindeutig: Einstimmig hat der Stadtsportbund einen neuen Vorstand gewählt. Zwei Mitgliedern wurde eine besondere Ehre zuteil.
- Neuer Vorstand des Stadtsportbundes ohne Gegenstimme gewählt; Karpinski bleibt Vorsitzender
- Jürgen Cokelc und Marion Wozniak wurden vom SSB zu Ehrenmitgliedern ernannt
- Zukunftspreis in Sparte „Nachwuchsleistungssport“ geht an HTC und Handballer von Westfalia Herne
Finanzielle Engpässe und Kampfkandidaturen hatten in den vergangenen Jahren einige Mitgliederversammlungen des Herner Stadtsportbundes (SSB) geprägt. Beim Jahrestreffen am Mittwochabend gab es nur hier und da mal einen kleinen Misston – und das, obwohl Wahlen auf der Tagesordnung standen.
Wahlen I
Die Wahlen gingen jedoch reibungslos über die Bühne: Einstimmig und ohne Gegenkandidat wurde Hans Peter Karpinski als SSB-Vorsitzender bestätigt. Der 66-Jährige steht seit 2014 an der Spitze des Stadtsportbundes. Diese und alle andere Wahlen erfolgten in offener Abstimmung - per Handzeichen. Neu im Vorstand ist als Schatzmeister SPD-Ratsherr Olaf Semelka, der dieses SSB-Amt bereitsvor einigen Monaten kommissarisch von Werner Jedamzik übernommen hat. Den engeren Vorstand komplettieren Peter Achilles (Geschäftsführung), Reinhold Spohn (Mitgliederbetreuung), Bernd Westemeyer (Projekte) und - ebenfalls neu - Christian Tolksdorf (Sportjugend; siehe unten).
Finanzen
Aufgrund der finanziellen Schieflage hat der SSB vor drei Jahren unter dem neuen Vorsitzenden Karpinski einen Konsolidierungs- und Sparkurs eingeschlagen. Offenbar mit Erfolg: Von einem „positiven Ergebnis“ und „gestiegenen Einnahmen“, sprach Finanzvorstand Semelka. Der 2015 beschlossene Gehaltsverzicht von Festangestellten des SSB hat allerdings weiterhin Bestand. Im Falle einer „nachhaltigen Verbesserung“ der Finanzen werde die Maßnahme frühestens zum 1. Januar 2018 rückgängig gemacht werden, so Karpinski.
Berichte
Die Sporthallen in Herne seien gut ausgelastet, erklärte Sportdezernent Johannes Chudziak unter Bezug auf ein in Auftrag gegebenes Gutachten. Heißt: Anders als bei den Sportplätzen gebe es keine Überkapazitäten. Der Bestand dürfe aber nicht sinken, so Chudziak. Auf den baulichen Zustand müsse die Verwaltung jedoch ein Auge haben, da die Hallen im Schnitt 40 Jahre alt seien.
Sportjugend
Der neue Sportjugend-Vorsitzende Christian Tolksdorf, er hat das Amt im vergangenen Jahr zunächst kommissarisch übernommen, übte leise Kritik an seinem Vorgänger Markus Bitter. Dieser sei im August 2016 aus familiären und beruflichen Gründen überraschend vom Vorsitz zurückgetreten. „Ich finde das nicht so gut. Das kann man so machen, muss man aber nicht so machen“, so Tolksdorf. Die Übernahme der zusätzlichen Aufgabe sei ihm nicht leicht gefallen, weil er weitere Ehrenämter und einen Vollzeitjob habe. Es sei jedoch gelungen, „einen schlagkräftigen Jugendvorstand auf die Beine zu stellen.“
Ehrungen
Mit Marion Wozniak und dem langjährigen Vorsitzenden Jürgen Cokelc ernannte der Stadtsportbund gleich zwei langjährige SSBler zu Ehrenmitgliedern. Der Zukunftspreis stand diesmal unter dem Motto „Nachwuchsleistungssport“. Zwei Vereine waren aus Sicht des SSB hier preiswürdig: Der HTC und die Handballer von Westfalia Herne teilten sich die Siegprämie von 1000 Euro.
Wahlen II
Den SSB-Vorstand komplettieren: Frank Boguschewski (Bildungswerk), Willi Rausch (Bauwesen), Norbert Breitbach (Breitensport), Gabi Lutomski (Frauenvertretung), Volker Gößling (Lehrwesen), Petra Herrmann-Kopp (Öffentlichkeitsarbeit), Joachim Zahn (Rechtswesen), Wolfgang Siebert (Schulsport), Winfried Burghardt (Sportabzeichen), Roland Jensen (Sport/Fachschaft), Marlis Paluch (VIBSS) und Manuel Neumann (Leistungssport).
>> INFO
Wie schon im Vorjahr ließ das Interesse an der SSB-Mitgliederversammlung zu wünschen übrig.
34 Vereine waren mit insgesamt 100 Mitgliedern im Volkshaus Röhlinghausen präsent.
Zum Vergleich: Dem Dachverband des Sports gehören aktuell mehr als 130 Vereine mit rund 30 000 Mitgliedern an.
Die Mitgliederversammlung war allerdings schon die zweite Großveranstaltung des Herner Sports in dieser Woche: Am Montag hatte ebenfalls im Volkshaus ein „Stadtforum Sport“ stattgefunden (wir berichteten).