Herne. . Sascha Hoffmann ist Profi im Bewegen von Medizintechnik. Krankenhäuserund Arztpraxen gehören zum Kundenstamm. Er übernimmt auch Kurierdienste.

Klar, er schleppt auch ganz normale Umzugskisten. Aber sein Spezialgebiet sind die besonders heiklen Transporte. Wo es sehr teuer werden kann, wenn man nicht vorsichtig genug vorgeht. Sascha Hoffmann hat sein Ein-Mann-Unternehmen auf den Transport von Medizintechnik ausgerichtet, ein Start-up der ganz besonderen Art. Schwere Magnetresonanz-Tomographen (MRT), vor allem aber Computer-Tomographen (CT) befördert er mit seinem Lieferwagen. Kunden sind vor allem Krankenhäuser.

Start-up heißt auf Deutsch: „Es steckt alles noch in den Kinderschuhen“, sagt Sascha Hoffmann. Als gelernter Industriemechaniker hat er sich im Laufe der Jahre auf Medizintechnik spezialisiert, schon mit 21 Jahren übernahm der heute 30-Jährige die Firma seines Vaters nach dessen plötzlichem Tod. „Die meisten Speditionen in Deutschland transportieren keine Medizintechnik, die können das nicht“, weiß Hoffmann.

Später arbeitete er als Angestellter in einer Firma, doch das wurde ihm auf Dauer zu heftig: „Ich hatte eine 80- bis 90-Stunden-Woche, am Wochenende habe ich oft im Lkw geschlafen“, blickt er zurück, und seine Freundin Kathrin Royczyk ergänzt: „Ich habe Sascha so gut wie gar nicht mehr gesehen.“

Freundin unterstützt im Büro

Also der Schritt zurück in die Selbstständigkeit, das Geschäft läuft langsam an, „ich halte mich mit allen möglichen Kurierfahrten, aber auch mit Umzügen über Wasser“, berichtet Hoffmann. Seine Freundin hilft ihm bei der Büroarbeit.

Der Job ist oftmals heikel, die Geräte sind empfindlich und teuer. Es sind einfache Röntgengeräte darunter, aber auch schwere CT und manchmal sogar MRT. „So ein Apparat kann 400 Kilo wiegen, das ist körperlich schwere Arbeit. Dann heißt es ,vier Mann, vier Ecken’.“ Hoffmann kooperiert mit Experten von anderen Firmen. „Das dürfen keine Laien sein, die mir helfen, die müssen Ahnung von der Materie haben und vor allem eines: arbeiten können.“ Sonst werde es gefährlich. Sein Vater habe sich bei einem Transport einmal einen Finger derart gequetscht, dass das Blut nur so herauslief. „In Krankenhäusern müssen wir zuerst den Boden auslegen, damit die Räder unserer Hubwagen nichts kaputt machen.“ Am wichtigsten sei die Sicherheit, „Spanngurte müssen korrekt angelegt werden, dafür muss man Erfahrung mitbringen.“

Die teuren Geräte müssen extra versichert werden

Außerdem müssen die wertvollen Geräte speziell versichert werden – falls doch mal etwas zu Bruch geht. Hoffmann und seine dazu gebuchten Helfer sind aber nur für Auf-, Abbau und Transport der Gerätschaften verantwortlich, angeschlossen werden sie wiederum von anderen Experten.

Privat spielt Hoffmann ab und zu Fußball, um sich fit zu halten. Zuhause hat er auch eine Hantelbank. „Die benutze ich aber nur relativ selten. Nach einem langen Arbeitstag fallen mir sowieso schon die Arme ab.“