Herne. . Armin Laschet, CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, hat kurzfristig in Herne Station gemacht, um Sven Rickert den Rücken zu stärken.

  • Laschet sieht in den Brandanschlägen die größte Störung, die eine Partei im NRW-Wahlkampf erlitten hat
  • Sven Rickert hat keine Sekunde daran gedacht, seine Kandidatur aufzugeben
  • Polizei hat bestätigt, dass es sich definitiv um Brandstiftung handelt

Die Termintaktung der Spitzenkandidaten in der heißen Phase vor der Landtagswahl ist extrem eng. So war Armin Laschet am Montagmorgen noch in Berlin, um im CDU-Bundesvorstand das sehr erfreuliche Wahlergebnis in Schleswig-Holstein zu analysieren. Danach eine Veranstaltung in Dortmund. Doch auf Weg nach Aachen machte Laschet außerplanmäßig Station in Herne.

Aus unerfreulichem Anlass: Nach den Brandanschlägen auf die Wahlkampfautos der CDU wollte Laschet dem Herner Unions-Kandidaten Sven Rickert den Rücken stärken. Rickert habe die größte Störung des Wahlkampfs aller Parteien in NRW erlitten. Es stelle sich die Frage, ob es solche Brandanschläge überhaupt schon mal bei den demokratischen Parteien gegeben habe. Laschet: „Wir hoffen, dass es das jetzt war und Frieden einkehrt.“ CDU-Kreisvorsitzender Timon Radicke betonte, dass die Herner CDU gestärkt aus der Sache hervorgehe. Man sei vor dem Hintergrund der Anschläge enger zusammengerückt und habe eine Jetzt-erst-recht-Haltung entwickelt. Dazu trägt sicher auch bei, dass Laschet ein großes Paket mit Wahlkampfmaterialien im Gepäck hatte. Die kompletten Materialien waren beim zweiten Anschlag verbrannt.

Polizei ist noch keinen Schritt weiter

„Ich habe selbst nie daran gedacht aufzugeben“, sagte Sven Rickert. Mit den Brandanschlägen sei nicht die Grenze überschritten worden, dass er nicht mehr für seine Ziele kämpfen würde.

Polizeisprecher Volker Schütte hat auf WAZ-Nachfrage indes bestätigt, dass es sich bei den Bränden an den Wahlkampffahrzeugen definitiv um „vorsätzliche Brandstiftung“ handele. Bei der Ermittlung der Täter sei die Polizei aber noch nicht weitergekommen: „Es gibt nur sehr wenige Zeugenhinweise.“ Wie berichtet, wurden ein VW-Beetle und ein VW-Bulli des Christdemokraten innerhalb von zwei Wochen Opfer der Flammen.

Beim ersten Brand hatte laut Zeugenaussagen ein Fahrzeug in der Nähe des Tatorts mit laufendem Motor gestanden und sich anschließend mit hoher Geschwindigkeit entfernt.