Herne. . Die Herner Künstler Eva Stotz und Wilhelm Tinnemann stellen nicht das erste Mal zusammen aus. Am Freitag laden sie ein zu „Melange Plus Pur“.

  • Beide Künstler leben in Herne und sind Mitglieder des Herner Künstlerbundes
  • „Melange Plus Pur“ zeigt meist großformatige Werke, die sich nur auf den ersten Blick ähnlich sind
  • Die Ausstellung im Herner Rathaus wird am Freitag um 17.30 Uhr mit Musik eröffnet

Mit Eva Stotz und Wilhelm Tinnemann zeigen zwei Herner Künstler im Herner Rathaus eine aktuelle Auswahl ihres künstlerischen Schaffens. „Melange Plus Pur“ haben sie ihre Ausstellung genannt. Beide zeigen meist großformatige Werke, die sich manchmal auf den ersten Blick fast ähnlich sind, sich aber beim näheren Hinschauen doch als verschieden erweisen.

Eva Stotz zeigt eine Reihe figürlicher Bilder. Manchmal hat sie in ihre Malerei textile Materialien mit blumenartigen Mustern mit eingearbeitet. In diesen Bildern mischen sich die Muster der Stoffe mit ganz ähnlich gemalten Formen. In ihren expressiven Bildern löst sie die figürlichen Formen zugunsten eines gestischen Farbauftrags schon fast auf. Eine ganze Reihe kleiner Arbeiten zeigt Paare, die sie nach Bildern bekannter Künstler schafft. Ihre Vorbilder findet sie bei Max Beckmann, Paul Gauguin oder Ludwig Kirchner.

Eva Stotz vor ihrem zweiteiligen Gemälde „Nur einen Sommer lang“.
Eva Stotz vor ihrem zweiteiligen Gemälde „Nur einen Sommer lang“. © Barbara Zabka

Rot als dominierende Farbe

Neben diesen gegenständlichen Bildern zeigt Eva Stotz auch Kompositionen, die ganz aus der Farbe leben. Diese wird oft dick aufgetragen, so dass reliefartige Strukturen entstehen. Dabei konzentriert sie sich oft auf Rot als dominierende Farbe. Einige dieser Bilder erinnern noch ein wenig an Landschaften. In anderen entsteht ein in die Tiefe leitender Bildraum allein durch die Wirkung der Farbe.

Tinnemann malt Blumen und Landschaften

Auch Wilhelm Tinnemann zeigt einige eher gegenständliche Bilder. In einer Werkgruppe stehen Blumen im Mittelpunkt. Er zeigt einzelne Blüten, die er mit Kreiden zusätzlich markiert. Diese zeichnerischen Elemente mischen sich mit farbigen Flächen. Ganz ähnliche Formen finden sich in seinen Landschaftsbildern. Auch hier mischen sich grafische mit malerischen Formen.

Ganz im Gegensatz dazu stehen Bilder, die nur noch aus ihren Grauwerten leben. Sie zeigen ganz reduzierte Elemente von Landschaften. Da taucht mal eine angedeutete Horizontlinie auf. Oder ein einsames Windrad und eine Reihe von Hochspannungsmasten erscheint wie im Nebel. In einem Bild setzt er mit wenigen Pinselstrichen Gräser in die graue Welt. In einer anderen Werkgruppe setzt sich auch Wilhelm Tinnemann allein mit der Wirkung von Farbe auseinander.

Wilhelm Tinnemann präsentiert sein Gemälde „Lago di Garda“
Wilhelm Tinnemann präsentiert sein Gemälde „Lago di Garda“ © Barbara Zabka

Seit Jahren befreundet

„Eva Stotz hat mich zu dieser Ausstellung eingeladen“, erzählt Wilhelm Tinnemann. „Wir kennen uns ja schon seit Jahren und sind gute Freunde“, ergänzt Eva Stotz. „Und es ist ja nicht die erste gemeinsame Ausstellung.“ Und das sieht man ihrer Präsentation auch sofort an. Die Ausstellung lebt aus den unterschiedlichen künstlerischen Herangehensweisen. Doch spannend wird es immer an den Stellen, wo Bilder mit ganz ähnlichen Motiven auftauchen. Dann wird die individuelle künstlerische Handschrift der beiden um so deutlicher.

>>> INFOS ZUR AUSSTELLUNG

Eva Stotz und Wilhelm Tinnemann sind Mitglieder im Herner Künstlerbund. Schon in der Vergangenheit haben sie gemeinsame Ausstellungen bestritten.

„Melange Plus Pur“ wird heute um 17.30 Uhr im Herner Rathaus eröffnet. Zur Einführung spricht der Künstler Werner Koziak. Für die Musik sorgt das Hans Sax Quartett. Zu sehen sind die Bilder bis zum 30. Juni.