Herne. . Die Stadt Herne legt eine Liste mit 13 Bauflächen für Hunderte Wohnungen und Eigenheime vor. Und das sagt die Politik zu dem Paket.

  • Stadt Herne präsentiert der Politik Paket mit 13 Bauflächen, die bis 2020 entwickelt werden sollen
  • Auf über 16 Hektar könnten so bis zu 200 neue Eigenheime und Wohnhäuser mit bis zu 475 Wohnungen entstehen
  • Rat entscheidet Ende Mai über den Verwaltungsvorschlag, Rot-Schwarz signalisiert bereits Zustimmung

In den kommenden Jahren will die Stadt Herne 13 Flächen zum Bau von Häusern freigeben. Das sieht das „Programm zur Entwicklung von Wohnbauflächen (WEP)“ vor, das am Donnerstag, 27. April, in der Politik diskutiert wird. Gibt der Rat am 30. Mai grünes Licht, dann könnten in Herne auf über 16 Hektar bis zu 200 neue Eigenheime und Wohnhäuser mit bis zu 475 Wohnungen entstehen.

Das sind die 13 neuen Wohnbauflächen – vorgeschlagen von der Stadt.
Das sind die 13 neuen Wohnbauflächen – vorgeschlagen von der Stadt. © hh

Schon jetzt scheint klar: Die politische Mehrheit für das Wohnbauflächen-Programm steht. In der rot-schwarzen Ratskoalition jedenfalls stößt der Vorschlag der Stadt auf vollste Zustimmung. „Das ist ein sehr gutes Paket“, sagt SPD-Fraktionschef Udo Sobieski zur WAZ. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Schlüter nennt es sogar „perfekt“, und Ulrich Syberg, Vorsitzender des Planungsausschusses, bezeichnet es als „gelungen“.

Neun Flächen sind in städtischem Eigentum

Zum Hintergrund: Aus einer Liste von 57 potenziellen Entwicklungsflächen hat die Stadt besagte 13 Grundstücke ausgesucht, die nun zuerst entwickelt werden sollen. Die Planungsprozesse, so heißt es in einem Schreiben an die Politik, sollen möglichst bis 2020 abgeschlossen werden. Wichtig sei der Stadt bei der Schnürung des Pakets unter anderem auch gewesen, dass die Flächen sinnvoll im Stadtgebiet verteilt seien, sprich: dass alle vier Stadtbezirke profitieren.

Von den 13 Flächen, so die Verwaltung, befinden sich bereits neun in städtischem Eigentum. Wie berichtet, sollen etwa der Sportplatz Schaeferstraße und die Grundschule Düngelstraße im Bezirk Herne-Mitte, das Vermessungs- und Katasteramt an der Richard-Wagner-Straße in Eickel, die Friedhofsgärtnerei an der Wiescherstraße in Sodingen und die Schule Karlstraße sowie die Jugendverkehrschule in Wanne aufgegeben werden, um Platz zu schaffen für neue Wohnhäuser.

Ulrich Syberg: Das Paket ist stimmig

Auf dem Gelände der ehemaligen städtischen Friedhofsgärtnerei könnten Eigenheime entstehen.
Auf dem Gelände der ehemaligen städtischen Friedhofsgärtnerei könnten Eigenheime entstehen. © Rainer Raffalski

Stimmt der Rat dem Vorschlag zu, dann sei das ein „Aufbruch in den modernen Wohnungsbau“, sagt der Planungsausschuss-Vorsitzende Ulrich Syberg. Das Paket sei stimmig, so gebe es Angebote in guten Lagen für jeden Nutzer, außerdem könne ökologisch gedacht werden etwa durch den Bau einer Klimaschutzsiedlung.

Dass sich Herne – eine sehr verdichtete, sprich: dicht bebaute Stadt – beim Wohnungsbau engagiere, sei wichtig, fügt der SPD-Ratsherr an. Denn: „Andere Städte schlafen nicht.“ Bevor Herner abwanderten, sollten sie durch gute Angebote in der Stadt gehalten werden.

Insgesamt wird mehr entsiegelt

CDU-Fraktionschef Markus Schlüter lobt, dass insgesamt mehr Flächen entsiegelt als bebaut werden sollen. So handele es sich bei den 13 Flächen um Grundstücke, die bereits bebaut seien, sei es durch Gebäude oder Sportplätze. Würden die Pläne der Stadt umgesetzt, würde die Bebauung nach dem Abriss der alten Gebäude sogar um 1,5 Hektar sinken. Das Paket, meint Schlüter, reiche aus, um den Bedarf an neuen Wohnungen in Herne zu decken.

Das sieht SPD-Fraktionschef Udo Sobieski ähnlich. Und er ergänzt: Auch der Kämmerer würden sich freuen. Durch den Verkauf der Grundstücke würden hohe Summen in den Haushalt fließen.

>> WEITERE INFORMATIONEN: Der Ausschuss

Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung tagt öffentlich am kommenden Donnerstag, 27. April, 16 Uhr, im großen Sitzungssaal des Rathauses in Herne-Mitte (Friedrich-Ebert-Platz 2)