WAnne-eickel/Herne. . Auch am frühen Morgen ist im Sport- und Erlebnisbad Wananas schon viel los. Rentner und Hausfrauen und Sportler kommen nicht nur zum Schwimmen ins Bad.
- Rund 30 Frühschwimmer sind an diesem Morgen schon im Becken unterwegs
- Bademeister sind für die Sicherheit und die optimale Wassertemperatur zuständig
- Das Wananas gilt auch als sozialer Treffpunkt – zum Pflegen von Freundschaften oder zum Finden neuer Freunde
Bereits um 6.45 Uhr ist es ziemlich belebt im Sportbecken des noch jungen Sport- und Erlebnisbades Wananas in Wanne. Rund 30 frühe Vögel fangen hier keine Würmer, sie ziehen ihre Bahnen. Manche ruhen sich eine Runde am Rand aus, andere unterhalten sich. Das Wananas ist auch ein sozialer Treffpunkt – zum Pflegen von Freundschaften oder zum Finden neuer Freunde.
Jeden Tag von 6.30 bis 8 Uhr, außer sonn- und feiertags, wird hier etwas für den Körper getan, danach kommen Vereine und Schulklassen.
Einen neue Freundin gefunden
Sabine Krekeler kommt zwei bis vier Mal die Woche. „Das ist gut für den Körper, und ich brauche daheim nicht zu duschen“, sagt die Frühschwimmerin. „Und: Mit zwei Euro ist es auch recht günstig.“
Die 50-Jährige hat sogar eine neue Freundin gefunden. Edith Michael kommt täglich. „Das ist gut für meine Gesundheit, ich kann mich sonst nicht viel bewegen“, meint die 81-Jährige. Später wird sie mit einem Speziallift für Gehbehinderte aus dem Becken gehoben.
Mit dem frühen Sprung aus der Koje hat auch Michael Rückrin kein Problem: „Ich bin mein ganzes Leben lang früh aufgestanden“, sagt der 63-Jährige. Auch er kommt, so oft es geht. „Es ist gut fürs Kreuz und ich spare mir die Duscherei und Baderei zu Hause. Außerdem will ich von 108 Kilo runter auf unter 100.“
Das Wasser ist noch zu warm
„Schwimmen ist die Sportart, die am schonendsten den Körper belastet“, weiß Hans Peter Karpinski, Vorsitzender des Vorstands des Stadtsportbundes (SSB), der das Frühschwimmen seit 30 Jahren anbietet – früher im alten Eickeler Hallenbad, jetzt im Wananas.
Viele Rentner und Hausfrauen, aber auch Leute, die sich vor der Arbeit eine Runde fit machen, nutzten das Angebot, berichtet Lisa Krieger, Meisterin für Bäderbetriebe. Obwohl das Wasser derzeit noch zu warm ist. Die 24-Jährige mit dem farbenprächtigen Tattoo am rechten Unterarm misst heute 30 Grad. Sie ist eine von drei „Wachposten“, die aufpassen, dass nichts schief geht. Die Wassertemperatur im Sportbecken sollte eigentlich bei 25 Grad liegen. „Wenn es zu heiß ist, kann man nicht richtig trainieren“, erklärt Karpinski. Die 30 Frühschwimmer lassen sich trotzdem nicht abhalten. Wer langsamer unterwegs ist oder sich beim Schwimmen unterhalten will, nutzt die rechte Seite des zwischen 1,85 und 3,65 tiefen Beckens; die Sportler ziehen auf der linken Seite ihre Bahnen. Ein stillschweigendes Einverständnis ohne große Worte.
Gute Seele und Schwimmabzeichen
Auch Dominik Kochanski hat ein wachsames Auge auf die Frühaufsteher. Der 19-Jährige hat gerade die Schule beendet und ist auf Jobsuche. Den Job als Übungsleiter (das nannte man in den alten Tagen Bademeister) macht er erst einmal total gerne. Die Anforderungen seien klar: „Zum Bademeister braucht man eine gute Seele und den Rettungsschwimmer in Silber.“