Herne. . Eine Umfrage in Herne ergab: Die meisten Kreditinstitute wollen auch in absehbarer Zeit keine Gebühren am Geldautomaten verlangen.
- Banken suchen nach neuen Einnahmequellen, weil ihre Zinseinnahmen sinken
- Die wenigsten Kreditinstitute wollen aber Gebühren für das Geldziehen verlangen
- Unterschiedliche Kontomodelle für Kunden werden angeboten
Die mageren Zinseinnahmen lassen Banken nach neuen Einnahmequellen suchen. Manche nehmen mittlerweile Gebühren auch von ihren eigenen Kunden, wenn sie Geld am Automaten abheben, sei es beim ersten oder auch erst beim zweiten oder fünften Mal. Die Entgelte liegen zwischen 10 und 65 Cent. Betroffen sind in der Regel die Kunden mit dem günstigsten Kontomodell. Wer nichts extra zahlen will, ist gezwungen, ein teureres Girokonto-Produkt zu wählen.
Die Herner Sparkasse zählt zu den Kreditinstituten, die hier bereits kassieren. Wer ein Konto mit dem Namen „Giro Klassic“ für drei Euro monatliche Grundgebühr besitzt, der muss für jede Buchung zusätzlich zahlen, also nicht nur für Überweisungen, sondern auch, wenn er am Sparkassen-Automaten Geld zieht. Dann sind jedes Mal 30 Cent fällig. Sparkassensprecher Jörg Velling möchte in diesem Zusammenhang aber nicht von „Gebühren“ sprechen. Es handele sich vielmehr um Buchungspostenentgelte. Komplett kostenlos wird es bei der Herner Sparkasse aber schon, wenn man ein „Giro- kompakt-Konto“ anlegt und dafür 7 Euro monatliche Grundgebühr hin blättert.
Commerzbank: Geldabheben frei
Für Commerzbank-Kunden der mit ihr unter einem Dach arbeitenden Mitgliedsbanken der „Cash Group“ (z.B. Postbank, Deutsche Bank, HypoVereinsbank) ist das Geldabheben mit der Girocard an allen Commerzbank-Geldausgabeautomaten gebührenfrei. „Und das soll auch in Zukunft so bleiben“, betont Anja Rutkat, Leiterin der Commerzbank-Niederlassung in Bochum, zu der auch die Filiale Herne gehört. „Genau wie unser kostenloses Girokonto“. Zusätzlich kann an den Kassen vieler Shell-Tankstellen und REWE-Läden (ab 20 Euro Einkaufswert) kostenlos über Bargeld verfügt werden.
Bei der Herner Volksbank sind derzeit noch alle Bargeldverfügungen kostenlos, wie Thomas Schröter sagt. Er ist bei der Volksbank Bochum-Witten, zu der die Herner Volksbank gehört, verantwortlich für Marketing und Kommunikation. Die Volksbank stehe so glänzend da, dass auch in absehbarer Zeit keine Kosten am Automaten anfallen dürften, meint Schröter. Die Volksbank habe die Sachkosten optimiert, die EDV-Ausstattung gebündelt, im vergangenen Jahr neun Prozent mehr Kredite vergeben und die Einlagen um zwölf Prozent gesteigert, da gebe es keine Kostenprobleme, macht Schröter deutlich.
Sparda-Bank: Weiterhin keine Gebühren
Auch bei der Sparda-Bank in Herne und Wanne soll es weiterhin null Gebühren geben: „Wir bleiben bei unserem kostenlosen Girokonto und natürlich auch beim kostenlosen Geldabheben“, sagt der Leiter beider Filialen. Stefan Tysbierek. Einzig und allein für die EC-Karte verlange die Sparda-Bank eine Jahresgebühr von 10 Euro, aber auch nur, weil sie gesetzlich dazu gezwungen werde.
Überlegungen, Gebühren fürs Geldziehen einzuführen, gebe es auch bei der Herner Targobank nicht, erklärt der Pressesprecher der Targobank, Benjamin Sekavcnik. „Im gesamten Kunden- und Cashpool-Verband, dem wir angehören und beispielsweise die Santander-Bank, bleibt es beim kostenlosen Geldziehen.“