Herne. Miriam Schönfeld hat ihren Online-Shop „Ruhr-Kind“ für Stoffe und Zubehör miteinem Ladenlokal erweitert. Ab Mai wird dort auch genäht.
- Im Online-Shop „Ruhr-Kind“ können Nähfans schon seit vier Jahren alles Notwendige bestellen
- Weil ihr Lagerraum nicht mehr ausreichte, machte sich Miriam Schönfeld auf die Suche nach einem Raum
- In dem Ladenlokal an der Bielefelder Straße hat sie jetzt auch Platz für Nähkurse
Der erste Impuls ist: Anfassen. So viele schöne Borten und Schnallen, Gurtband, Schrägband, Reißverschlüsse, aufgereiht nach Farben. Und dann diese Stoffe - ballenweise liegen sie im Regal, mit Hirschen und Wolken, Sternen und Einhörnern, aus Jersey und Baumwolle ... Nähen erlebt seit einigen Jahren bei jungen Frauen eine Renaissance und was ankommt, weiß Miriam Schönfeld ziemlich genau. Die 42-jährige Hernerin hat vor fast vier Jahren ihren Online-Shop „Ruhr-Kind“ aufgebaut, mit Stoffen und Zubehör. Als ihr Lagerraum im Keller sich erschöpfte, eröffnete sie im Oktober des vergangenen Jahres zusätzlich ein Ladenlokal an der Bielefelder Straße in Holsterhausen.
Laufkundschaft ist in dem Lädchen selten
Wer ihn betritt, weiß in der Regel, was er sucht. Laufkundschaft, die hereinschaut und dann spontan etwas mitnimmt, sei selten, erzählt die Betreiberin des Lädchens, das mit seiner alten Singer-Tretmaschine im Fenster, den bunten Taschen und anderen Stücken im Fenster Lust auf Do-it-yourself weckt.
Mit Taschenzubehör fing alles an. „Das nahm am wenigsten Platz weg“, sagt Miriam Schönfeld ganz pragmatisch, „und das gibt es nicht im Einzelhandel.“ Über ihre Homepage bot sie die Kurzwaren an, wer orderte, bekam das Gewünschte zugeschickt. Miriam Schönfeld arbeitet an vier Tagen als kaufmännische Angestellte in der Marktforschung, das Online-Geschäft und jetzt auch den Laden betreibt sie nebenbei. Nach und nach erweiterte sie ihr Sortiment, aber irgendwann ging es nicht mehr. „Man muss wachsen und eine gewisse Auswahl anbieten“, findet die Geschäftsfrau. Auf der Suche nach einem Lager stieß sie im Internet auf das leer stehende Ladenlokal in Holsterhausen und sagte schnell entschlossen zu.
Stoffgeschäft öffnet an vier Tagen der Woche
Im Oktober feierte der Laden Eröffnung, inzwischen ist er an vier Tagen der Woche geöffnet und Miriam Schönfeld hat mit Justine Wolke stundenweise eine Unterstützung eingestellt. Sie bedient im Laden und bearbeitet die Aufträge, die weiterhin einen Großteil des Geschäftes ausmachen. Denn: „90 Prozent verkaufe ich weiterhin im Online-Shop“, sagt Miriam Schönfeld.
Dabei sind es durchaus nicht nur die niedlichen Kinderstoffe, die nähende Kundinnen ordern. „Die sind zwar auch gefragt, aber ich verkaufe mehr Stoffe für Erwachsene als für Kinder“, sagt Miriam Schönfeld. Um Außenstände zu vermeiden, lässt sie die Kundinnen per Vorkasse zahlen. Das klappt gut und Reklamationen sind selten. Dank ihres „gut kalibrierten Bildschirms“ kämen die Farben in den Abbildungen den wirklichen recht nahe. Trotzdem gilt das Widerrufsrecht natürlich auch für jeden Meter abgeschnittenen Stoffs. Einige Stoffe lässt die Ladenbesitzerin übrigens selbst produzieren. Ein Designer hat etwa die weißen Schneeflocken auf petrolfarbenem Untergrund für die Winterkollektion entworfen.
Nähkurse finden mitten im Laden statt
Nach den Osterferien will Miriam Schönfeld wieder etwas Neues ausprobieren: Sie bietet Nähkurse an. Sie finden am großen Tisch mitten im Laden statt, jede Teilnehmerin bringt ihre Nähmaschine mit. Die Idee: „Wir machen einen Pullover oder Rock an einem Tag fertig.“ Auch eine Tasche und ein Kinderkleidungsstück werden an je einem Termin vollendet. Miriam Schönfeld kann sich auch vorstellen, mal wieder in Ruhe etwas zu nähen. „Vielleicht setz’ ich mich dazu.“
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Ruhr-Kind,
Bielefelder Straße 192, 0176 56561074, info@ruhr-kind.de. Online-Shop:
www.ruhr-kind.de.
Öffnungszeiten
sind Montag von 15 bis 18 Uhr, Mittwoch 10 bis 13 Uhr, Freitag 15 bis 18 Uhr und Samstag 10 bis 13 Uhr.
Die aus der Vox-Nähshow „Geschickt eingefädelt“ bekannte Ella Mara aus Herne leitet den Nähkurs „Cardigan“ am Mittwoch, 17. Mai, von 18 bis 21 Uhr. Er kostet 29 Euro plus Materialkosten. Der erste Kurs am 3. Mai ist ausgebucht.