herne. . Drei Millionen Euro will die Stadt beim A 43-Ausbau durch Verzicht auf einen Brückenabriss einsparen. Die CDU macht sich ganz andere Sorgen.

  • A 43-Brücke Rottbruchstraße soll im Zuge des Autobahnausbaus nicht abgerissen, sondern umgebaut werden
  • Land prüft derzeit diesen Vorschlag. Einsparungen lägen für Stadt Herne bei rund drei Millionen Euro
  • CDU warnt vor Verkehrs-Chaos im Herner Süden. Appell: Stadt soll zeitig über Umleitungen nachdenken

Die Arbeiten für den Ausbau der A 43 auf Herner Gebiet auf sechs Spuren werden nach aktuellem Stand erst im September beginnen. Die mehrjährige Maßnahme beschäftigt aber schon jetzt Verwaltung und Politik. Die Stadt will beim Brückenbau Millionen Euro einsparen, die CDU will den Herner Süden vor einem Verkehrs-Chaos bewahren.

Abriss und Neubau - das sehen die Pläne von Straßen.NRW zurzeit für die Brücke Rottbruch-/Brunnenstraße vor, die neben der A 43 auch eine Bahnlinie überspannt. Die Stadt hat dem Land einen Vorschlag unterbreitet, der „nur“ einen Umbau, nicht aber den Komplettabriss beinhaltet.

Land signalisiert Zustimmung und prüft

Guter Dinge beim ersten Spatenstich für den A 43-Ausbau am 24. März an der Südstraße: (v.li.) OB Frank Dudda, NRW-Bauminister Mike Groschek und Landtagsabgeordneter Alexander Vogt (alle SPD).
Guter Dinge beim ersten Spatenstich für den A 43-Ausbau am 24. März an der Südstraße: (v.li.) OB Frank Dudda, NRW-Bauminister Mike Groschek und Landtagsabgeordneter Alexander Vogt (alle SPD). © Ralph Bodemer

Diese von Oberbürgermeister Dudda bereits beim ersten Spatenstich des A 43-Ausbaus an der Südstraße angesprochene Variante stoße beim Land auf Zustimmung, berichtet Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Anfrage. Zurzeit führe das Land eine Machbarkeitsstudie durch.

Darin werde untersucht, ob ein Erhalt der Brücke statisch möglich sei. Wenn dies der Fall ist, könne die an den Kosten des Brückenbaus beteiligte Stadt rund drei Millionen Euro einsparen, so Hüsken.

CDU: Stadt muss über Umleitungen nachdenken

Die CDU meldet bei einer anderen „Baustelle“ Handlungsbedarf an: „Aus unser Sicht besteht die Notwendigkeit, dass sich die Stadt frühzeitig mit Umleitungen befasst“, sagt Jörn Ongsiek, CDU-Fraktions-Chef im Bezirk Herne-Mitte. Andernfalls drohe auf der Bochumer Straße und den Nebenstraßen mit Beginn des A43-Ausbaus ein Chaos. Aus eigener Erfahrung wisse er, dass Autofahrer Dauerstaus durch Autobahnbaustellen auswichen, indem sie innerstädtische Routen wählten. Auch eine zeitige Absprache mit der Stadt Bochum wäre angebracht.

Die Brücke Rottbruchstraße soll abgerissen oder umgebaut werden.
Die Brücke Rottbruchstraße soll abgerissen oder umgebaut werden. © WAZ

Die Stadt hält den Ball flach und verweist auf die gemeinsame Projektgruppe mit Straßen.NRW. Diese habe bereits getagt, aber noch keine konkreten Maßnahmen fürs Herner Stadtgebiet festgelegt. Auf die Frage der WAZ, ob die Stadt zunächst den Start für den Ausbau abwarten und die Situation zunächst beobachten wolle, erklärt die Verwaltung nur: „Die Abstimmung von Straßenbaumaßnahmen erfolgt in enger Absprache mit Straßen.NRW im Zuge der Projektgruppe.“

Für CDU-Politiker Ongsiek steht aber fest: „Wenn die Bauarbeiten begonnen haben, ist es zu spät.“

>>INFO: Ausbau soll sieben Jahre dauern

Sieben Jahre hat das Land für den Ausbau des 4,2 Kilometer langen Abschnitts der A 43 zwischen Rhein-Herne-Kanal bis zur Abfahrt Bochum-Riemke veranschlagt. Die Gesamtkosten werden auf rund 270 Millionen Euro geschätzt.

21 Brücken müssen für den Ausbau auf sechs Spuren „angefasst“ werden. Der Verkehr soll auf der Baustelle während der Maßnahme vierspurig fließen. Dafür muss unter anderem ein Tunnel im Bereich des Autobahnkreuzes Herne gebaut werden.