Herne. . Der Revierpark könnte eine Millionen-Förderung erhalten. Geplant: ein Waldpädagogik-Angebot und die Ansiedlung des Circus Schnick-Schnack.

  • Revierpark Gysenberg und anderen Revierparks winkt hohe Förderung zur Sanierung der Außenanlagen
  • Geplant ist in Herne unter anderem ein Waldpädagogik-Angebot und Ansiedlung des Circus Schnick-Schnack
  • Ebenfalls im Gespräch: die bauliche Aufwertung des Eingangsbereich des Revierparks

Gysenberg und anderen Revierparks winkt eine Millionenförderung aus EU-Töpfen. Die Mittel sollen in Herne vor allem in die Außenanlagen fließen. Geplant ist unter anderem die Eröffnung eines Waldpädagogik-Angebots und die Ansiedlung des gemeinnützigen Herner Circus Schnick-Schnack.

„Das ist eine Riesen-Chance für Herne, dem Park den 50er-Jahre-Charme zu nehmen und eine Modernisierung anzustoßen“, erklärt Lothar Przybyl, Geschäftsführer der Revierpark Gysenberg GmbH der, auf Anfrage.

Entscheidung fällt im Juni

Im Juni werde die Entscheidung über die Forderung fallen. Nach einer Zusage könne der Rat noch Einfluss auf Schwerpunkte nehmen, so Przybyl. Diese sind bisher auf Basis einer vom Regionalverband Ruhr (RVR) erstellten Analyse aller Revierparks zusammengestellt worden (siehe auch unten).

Das Außengelände des Revierparks Gysenberg ist in die Jahre gekommen. Oder um es positiv zu sagen. Der Park versprüht den Charme der 50er Jahre.
Das Außengelände des Revierparks Gysenberg ist in die Jahre gekommen. Oder um es positiv zu sagen. Der Park versprüht den Charme der 50er Jahre. © Klaus Pollkläsener, Archiv

Mit der Waldpädagogik und dem Circus Schnick-Schnack hätte der Herner Revierpark zwei Alleinstellungsmerkmale, sagt Przybyl. Als weitere mögliche Maßnahmen hat Oberbürgermeister Frank Dudda dem Rat in der jüngsten Sitzung unter anderem genannt: Schaffung eines neuen Eingangsbereichs („bauliches Highlight“), Ausbau des Outdoor-Kursangebotes, Austausch von „untergenutzten Angeboten“ gegen „robuste und/oder flexible Angebote im Sportbereich“ und bessere Koordination von Nutzungen mit angrenzenden Grünräumen.

Wewole-Stiftung ist ein möglicher Partner

Möglicher Partner für das Waldpädagogik-Angebot ist die Wewole-Stiftung (früher: Werkstätten für Behinderte). Es soll sich nicht um einen Kindergarten, sondern um ein für Kitas und Grundschulen offenes Angebot mit Übernachtungsmöglichkeiten handeln. Für Wewole sei dies ein interessantes Projekt , sagt Vorstand Rochus Wellenbrock. Nach Ostern soll es weitere Gespräche geben.

„Der Circus Schnick-Schnack ist auf uns zugekommen und hat uns Raumbedarf gemeldet“, sagt Revierpark-Geschäftsführer Przybyl. Zurzeit suche man nach einem geeigneten Standort im Park. Wie berichtet, haben sich Pläne des zurzeit an der Roonstraße ansässigen gemeinnützigen Circus-Projekts für die Emscherinsel zerschlagen.

Als „sehr positives Zeichen“ bewertet die Stadt, dass der RVR Herne in dieses Projekt einbeziehe, obwohl der Rat sich der neuen Dachgesellschaft für die Revierparks verweigert hat. Wird diese Entscheidung nun noch einmal hinterfragt? „Der Ratsbeschluss ist bindend“, sagt Przybyl. Der Rat werde sich aber noch 2017 erneut mit dem Zwischenstand der Verhandlungen mit dem RVR befassen.

>> INFO: Gute Seiten, schlechte Seiten

Stärken

+ Gute Erreichbarkeit
+ Lage (Nähe zu Grün- und Freiräumen, zum Zentrum und zur Akademie Mont-Cenis)
+ Kindereisenbahn, Streichelzoo, Minigolf, Fitnesspfad im direkten Anschluss an den Park
+ Gute Gastronomie-Angebote im direkten Umfeld

Chancen

+ Anfrage zur Ansiedlung Familiencircus Schnick-Schnack
+ Ausbau von Sportangeboten
+ Interesse sozialer Träger, Waldkindergarten zu gründen

Schwächen

– Einbauen und Wege sind stark überaltert, ungepflegter Eindruck, Sanierungsstau
– Fehlende Übernachtungsmöglichkeiten in Herne
– Taktung und Fahrtzeiten ÖPNV
– Keine Direktanbindung ans regionale Radwegenetz

Risiken

– Fehlende Investitionskraft
– Überalterung in angrenzenden Siedlungsbereichen, mangelnde soziale Integration Jugendlicher
(Quelle: Ergebnisse einer Studie des RVR)