Herne. . Eine Bäckerei soll in die Räume des ehemaligen Mini-Markts in Herne-Süd ziehen. Verhandlungen über ein Projekt der Wewole-Stiftung scheiterten.
- Verhandlungen über Lebensmittelmarkt der Wewole-Stiftung an Straße des Bohrhammers scheiterten
- In den Räumen des ehemaligen Minimarktes soll nun Bäckerei mit Café eröffnet werden
- SPD-Bezirksverordneter Hesse will weiter um Ansiedlung eines Lebensmittelmarkts in Herne-Süd kämpfen
In das seit Jahren leer stehende Ladenlokal an der Ecke Straße des Bohrhammers/Flottmannstraße in Herne-Süd soll eine Bäckerei mit Café einziehen. Das bestätigte die Eigentümerin der Immobilie in Herne-Süd auf Anfrage der WAZ. Der SPD-Bezirksverordnete Willi Hesse bedauert, dass konkrete Gespräche über einen Lebensmittelmarkt an diesem Standort gescheitert sind.
Am Rande eines Ortstermins des SPD-Ortsvereins Altenhöfen im Flottmann-Park (wir berichteten) hatten Vertreter aus Verwaltung und Politik berichtet, dass die Herner Wewole-Stiftung – früher: Werkstätten für Behinderte – Verhandlungen mit der Eigentümerin über die Ansiedlung eines sogenannten Cap-Markts im Ladenlokal des früheren Minimarkts an der Straße des Bohrhammers geführt habe. In solchen Märkten arbeiten Menschen mit Behinderung unter fachlicher Anleitung.
Hesse glaubt an Potenzial
„Es lag nicht an uns, dass die Verhandlungen mit der Wewole-Stiftung gescheitert sind“, erklärte die in Heidenheim (Baden-Württemberg) ansässige Eigentümerin Isabell Hager auf Anfrage. Rochus Wellenbrock (Wewole) sieht das etwas anders. Seit eineinhalb Jahren gebe es Gespräche mit der Eigentümerin. Die Stiftung habe auch ein Gutachten in Auftrag gegeben; Edeka sei als Partner bereits im Boot gewesen. Doch drei Tage, bevor der Aufsichtsrat der Stiftung grünes Licht für eine Anmietung oder einen Kauf der Immobilie geben sollte, habe die Eigentümerin per Mail abgesagt, so Rochus Wellenbrock.
Nach dem Umbau werde eine Bäckerei mit Café in die rund 430 Quadratmeter großen Räumlichkeiten einziehen, erklärt Isabell Hager. Nach WAZ-Informationen soll es sich um die Herner Bäckerei Brinker handeln. Das Unternehmen war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Der SPD-Bezirksverordnete Willi Hesse ist alles andere als glücklich mit der „kleinen Lösung“ für das Ladenlokal an der Straße des Bohrhammers. „Eine Bäckerei ist besser als gar nichts“, sagt der Sozialdemokrat. Aber: In Herne-Süd fehle nach wie vor ein Lebensmittelmarkt. Er werde auch weiterhin Druck auf die Verwaltung machen, um dies zu ändern, kündigt der Bezirksverordnete.
Das Potenzial für einen Lebensmittelmarkt sei auf jeden Fall vorhanden. Allein in Altenhöfen lebten rund 8000 Menschen. Und: Durch zahlreiche Wohnbauprojekte werde die Einwohnerzahl in naher Zukunft noch einmal um „mindestens 150 Familien“ steigen, sagt der Sozialdemokrat.
Die Wewole-Stiftung denkt derweil darüber nach, einen Cap-Markt am Standort Constantin anzusiedeln, so Wellenbrock auf Anfrage. Wie berichtet, gibt es dort ebenfalls eine Lücke in der Nahversorgung.