herne. . Das 1. Wirtschaftsforum Herne der IHK brachte am Freitagabend einen Hauch von Glanz ins Hertie-Haus. Besonders spürbar war Aufbruchstimmung.
- Mehr als 100 Gäste genossen den rauen Charme des Kaufhaus-Erdgeschosses
- IHK-Hauptgeschäftsführer Eric Weik bezeichnete Herne als Hotspot im Ruhrgebiet
- Landmarken wollen mit den Neuen Höfen das erste Ziel in Herner Handelslandschaft werden
Die Hertie-Ruine ist seit Jahren eine der großen Wunden in der Herner Innenstadt. Doch am Freitagabend verbreitete das Gebäude einen Hauch von Glanz - wozu sogar ein roter Teppich beitrug. Der Grund: Die IHK Mittleres Ruhrgebiet hatte zum ersten 1. Wirtschaftsforum Herne geladen.
Es war IHK-Hauptgeschäftsführer Eric Weik, der diesen verwegenen Plan ausgeheckt hatte, Vertreter aus der Herner Wirtschaft und Politik auf einer Baustelle zu versammeln. Der Plan ging auf, mehr als 100 Gäste genossen den rauen Charme des früheren Kaufhaus-Erdgeschosses.
Dass die Kammer neben dem traditionellen Jahresempfang erstmals eigens in Herne Flagge zeigte, hat seinen Grund: Man hat registriert, dass sich viel bewegt in der Stadt. Hauptgeschäftsführer Eric Weik begrüßte die Gäste gleich im Hotspot des Ruhrgebiets.
„Vielleicht sind wir noch kein richtiger Hotspot, doch wir tun alles, um einer zu werden“, nahm OB Frank Dudda diese Vorlage auf. Man habe ein Konzept für die Zukunft. Wenn sich alle auf den Weg machten, sei es eine Freude. Dudda bedankte sich für die Solidarität der IHK. Der OB verriet, dass er in der kommenden Woche zu Gast im ARD-Morgenmagazin sein werde. Er solle dort erläutern, warum Herne als Stadt abgehängt sei. Die Moderatoren dürfen sich wohl auf was gefasst machen.
Herne hat eine Vorreiterrolle
Dudda legte erneut dar, auf welchen Feldern Herne sich auf den Weg in die Zukunft mache und die Vergangenheit hinter sich lasse. Dabei hatte er auch Neuigkeiten zu verkünden. So gebe es eine weitere Anfrage von einer chinesischen Stadt für Wirtschaftskontakte. Darüber hinaus ist Herne für den Deutschen Fahrradpreis nominiert - und hat mindestens Silber sicher. Der Grund für die Nominierung ist jedoch nicht etwa das Radwegenetz, sondern das Konzept der emissionsfreien Lastenräder, mit denen der Logistikriese UPS Pakete in der Innenstadt zustellt.
Das Projekt laufe „hervorragend“, so UPS-Deutschland-Chef Frank Sportolari. Er betonte, dass Herne sowohl für die erste als auch die letzte Logistikmeile eine Vorreiterrolle spiele. „Für uns war Herne nie grau oder abgehängt.“ Mit Blick auf die vielen Aktivitäten Duddas sagte Sportolari: „Ich bin sicher, dass Herr Dudda überlegt, ob er noch irgendwo in der Stadt Platz für einen Flughafen hat.“
Auch Norbert Hermanns, Vorsitzender der Landmarken AG, die das Hertie-Haus revitalisieren will, würdigte die Aufbruchstimmung. Man habe sich die Entscheidung, in Herne rund 20 Millionen Euro zu investieren, nicht leicht gemacht, den Ausschlag hätten die Macher vor Ort gegeben. „Wir wollen sichtbar zum Wechsel in dieser Stadt beitragen. Unser Ziel ist es, dass die Neuen Höfe die erste Adresse in der Herner Handelslandschaft werden. Neuer Glanz ist die Aufgabe.“ Wenn es in Zukunft Projekte in entsprechender Größenordnung in Herne gebe, sei man gerne zu Gesprächen bereit.
Seinen ersten offiziellen Termin nahm am Freitag der frisch gewählte IHK-Präsident Wilfried Neuhaus-Galladé wahr. Das Wirtschaftsforum sei eine „super Veranstaltung“, die nach einer zweiten Auflage verlange. Neuhaus-Galladé zeigte sich beeindruckt von der Vehemenz der Aufbruchstimmung. Für Hernes IHK-Vizepräsidenten Henrich Kleyboldt zeigt das Wirtschaftsforum, wo Herne steht: „Wir haben eine große Baustelle, aber wir schauen jetzt anders auf diese Baustelle.“