Herne. . Eine Pflegeeinrichtung des Roten Kreuzes sollte in die Görresschule in Röhlinghausen einziehen. Die unklare Gesetzeslage stoppt das Projekt.
- Deutsches Rotes Kreuz hat Pläne für Einrichtung einer Pflegeschule in der Görresschule gestoppt
- DRK begründet dies mit unklarer Rechtslage bei der Ausbildung von Pflegekräften
- Stadt Herne will nun neue Nutzungsmöglichkeiten für Schule in Röhlinghausen entwickeln
Das Projekt Pflegeschule im Gebäude der Görresschule in Röhlinghausen ist – zumindest – auf Eis gelegt, wenn nicht gar gestorben. Das Rote Kreuz wollte dort eigentlich ein Zentrum für die Ausbildung von Pflegekräften einrichten. Unklare gesetzliche Voraussetzungen lassen die Aktivitäten des DRK-Kreisverbandes Herne und Wanne-Eickel jetzt erst einmal ruhen.
Pflegeausbildung wird umgestellt
„Die Pflegeausbildung soll bundesweit umgestellt werden, wir haben derzeit keine Ahnung, wie die Finanzierungswege aussehen sollen“, erklärt DRK-Geschäftsführer Martin Krause auf Anfrage. Hintergrund: Die Bundesregierung will die Ausbildung von Altenpflegern, Kranken- und Kinderkrankenpflegern zusammenführen. Das Gesetzgebungsverfahren stockt aber derzeit, weil es u.a. Vorbehalte einiger Bundesländer gibt, zu denen auch das Land Nordrhein-Westfalen gehört. „Hier geht es um die Finanzierung des neuen Modells, beispielsweise inwieweit Kranken- und Pflegeversicherung beteiligt werden“, erläutert Krause.
Das DRK macht jetzt einen Rückzieher, signalisiert aber nach wie vor Interesse: „Das Thema Ausbildung ist uns wichtig“, so Krause. Allerdings wolle man in der derzeitigen Situation der Stadt nicht im Wege stehen und die Görresschule über zwei oder drei Jahre blockieren. Zuletzt war das Gebäude als Notunterkunft für rund 100 Flüchtlinge genutzt worden. Das Rote Kreuz hatte auch hier die Betreuung übernommen. Davor waren an der Schule an der Edmund-Weber-Straße Grundschüler unterrichtet worden.
Stadt entwirft Nutzungsmöglichkeiten
Die Stadtverwaltung muss jetzt neue Nutzungsmöglichkeiten für das leer stehende Gebäude erarbeiten. „Wir schauen uns verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten an“, erklärte Stadtsprecher Christoph Hüsken im Gespräch mit der WAZ. Die Situation müsse komplett neu bewertet werden. Konkrete Aussagen zur Zukunft der ehemaligen Görresschule könnten derzeit nicht gemacht werden.