Herne. . Die DLRG klagt über zahlreiche Schwierigkeiten bei der Nutzung des Wananas. Die Stadt will reagieren. Nicht alle Probleme sind leicht zu lösen.

  • DLRG klagt als Nutzer des Wananas über zahlreiche Probleme am Eingang, in Umkleide und in Becken
  • Eltern klagten über Chaos und kündigten an, sich anders orientieren zu wollen, so die DLRG
  • Stadt verweist auf Verantwortung des Wananas-Bauherren, sucht aber bereits nach Lösungen

Manchmal läuft nicht direkt alles von Anfang an rund. Das mussten auch Betreiber und Nutzer des Wananas feststellen. So sei manches in der Planung – gerade im Bereich der Sportbecken und Vereinsnutzung – nicht berücksichtigt worden. Ursel Müller von der DLRG berichtet, mit welchen Schwierigkeiten Vereine zu kämpfen haben.

„Es läuft vieles schief, was uns einiges an Nerven kostet“, sagt sie. Ein Hauptprobleme sei der Zugang zum Freizeitbad. Hinein gelange man nur mit einer Chipkarte, die jeder Übungsleiter hat. „Das Problem ist: Wenn die Kinder zum Training kommen, können wir immer nur kleinere Grüppchen reinlassen, weil die Tür nicht länger als 30 Sekunden geöffnet sein darf.“ Bleibe die Tür länger offen, springe die Alarmanlage an – die sich nicht einfach ausschalten lasse.

DLRG wünscht sich flexiblere Regelung am Eingang

Der Zugang zum Wananas ist für die DLRG und andere Vereinsnutzer ein großes Problem.
Der Zugang zum Wananas ist für die DLRG und andere Vereinsnutzer ein großes Problem. © Olaf Ziegler

Donnerstags besuchen zwischen 140 und 160 Teilnehmer die abendlichen DLRG-Kurse. Da sei das Chaos beim Einlass vorprogrammiert. „Wir haben die Eltern gebeten, mit den Kleinen etwas früher zu kommen, damit wir Puffer haben.“ Müller wünscht sich eine flexiblere Lösung bezüglich der Alarmanlage. Auch fehle vor dem Eingang eine Möglichkeit, sich unterzustellen. „Eltern und Kinder stehen dort bei jedem Wetter ungeschützt.“

Sind die Kinder erst einmal drin, warte das nächste Problem: Die Umkleiden seien zu eng und zu klein. Auch gebe es keine Ausweichmöglichkeiten, um Gruppen aufzuteilen. Im Hallenbad Eickel, wo die DLRG vorher trainierte, konnten sich Gruppen auf mehrere Umkleiden verteilen. „Wir raten Eltern, dass Kinder ihre Schwimmsachen schon zu Hause drunterziehen, damit es schneller geht.“

Eltern klagen über das Chaos

Hinzu komme, dass die Spinde für Kinder viel zu hoch angebracht seien, so dass diese auf die Bänke klettern müssten, um ihre Sachen zu verstauen. „Manchen Eltern ist dieses Chaos zu viel und sie haben bereits gesagt, dass sie lieber woanders hingehen“, bedauert Ursel Müller. Immerhin: Im Vergleich zum Start im Wananas sieht sie bereits Fortschritte in der Organisation sieht.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die zu hohe Temperatur im Sportbecken: „Bei über 30 Grad kann man nicht trainieren“. Über einen Großteil der Probleme ist die städtische Bädergesellschaft bereits informiert. „Die Konzept des Wananas hat der Bauherr gemacht, wir sind lediglich Mieter“, erklärt Lothar Przybyl, Geschäftsführer der Bädergesellschaft. „Wir versuchen, sinnvolle Lösungen zu finden.“

Stadt prüft bauliche Veränderungen

Dass eine Unterstellmöglichkeit fehle und die Kapazitäten der Umkleiden schnell erschöpft seien, habe die Bädergesellschaft schnell erkannt. „Wir müssen das mit Kreativität lösen und prüfen, ob und wie baulich noch etwas geändert werden könnte, um gerade den Bereich der Umkleiden zu entzerren“, so Przybyl. Die Bädergesellschaft sei im Gespräch mit dem Bauherren, um Lösungen auszuloten. „Wir haben hier einen laufenden Betrieb in den Kinderschuhen, bei dem es zahlreiche kleinere und größere Probleme gibt.“

Das zu warme Wasser im Sportbecken sei schlicht ein Planungsfehler. „Das Sportbecken ist im selben Wasserkreislauf wie das Kursbecken, in dem das Babyschwimmen stattfindet“, erklärt Lothar Przybyl. Senke man die Temperatur, sei es für die Babys zu kalt, andersherum für die Sportler zu warm. „Wir haben bereits ein Ingenieurbüro angefragt, die eine technische Lösung für das Problem haben.“ Diese koste allerdings 20000 Euro. „Wir sind schon in Verhandlung mit dem Bauherrn und haben Ideen, wo stattdessen Geld eingespart werden könnte.“