Herne. . Das Projekt Ruhr-Valley in Herne nimmt Fahrt auf. Nun wurden die Verträge für eine Stiftungsprofessur unterschrieben.
- Projekt Ruhr-Valley hat Anfang des Jahres sein Büro in der Akademie Mont Cenis bezogen
- Stadtwerke sorgen mit Förderung für weitere personelle Ausstattung
- Stiftungsprofessur wird über fünf Jahre jährlich mit 165 000 Euro gefördert
Das neue Herner Forschungsprojekt „Ruhr Valley – Mobility and Energy for Metropolitan Change“ (Etwa: Mobilität und Energie für Wandel in Metropolregionen) wird nun auf ein noch breiteres Fundament gestellt: Die Stadtwerke Herne fördern eine Stiftungsprofessur, die die personelle Ausstattung von Ruhr-Valley und die Weiterentwicklung vorantreibt. Dazu haben sie gestern mit der Hochschule Bochum eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.
„Ich habe mich sehr gefreut, dass der Oberbürgermeister uns bei unserer Bewerbung unterstützt hat“, sagt Prof. Jürgen Bock, Präsident der Hochschule Bochum. Deutschlandweit bewarben sich Universitäten mit Projekten bei der vom Bund ausgeschriebenen Initiative „Starke Fachhochschulen - Impuls für die Region.“ Zehn wurden genommen, darunter das Projekt Ruhr-Valley – der Verbund aus Hochschule Bochum, der FH Dortmund und der Westfälischen Hochschule sowie rund 20 Unternehmen.
Ziel ist Aufbau selbsttragender Strukturen
Schwerpunkte des Projektes seien die Erforschung nachhaltiger Energieversorgung, umweltschonende Mobilität sowie Vernetzung und Digitalisierung in Metropolregionen. „Ziel ist, dass sich langfristig selbsttragende Strukturen entwickeln“, betont Bock. In Herne stecke enormes Potential, welches durch Ruhr-Valley weiter ausgebaut werden soll. Die Stiftungsprofessur bedeute für die Hochschulen eine Ausweitung der Forschungsarbeit. „Außerdem streben wir eine Einbindung der lokalen und überregionalen Wirtschaft an.“ Die Forschungsschwerpunkte wollen die Akteure in Kürze mit den Stadtwerken in beratender Funktion festlegen. Zum Herbst soll die Stelle besetzt sein.
„Die gesamte Energiebranche befindet sich im Umbruch“, sagt Stadtwerke-Chef Ulrich Koch. „Deshalb setzen wir auf die enge Zusammenarbeit mit Hochschulen, um uns künftig gut aufstellen zu können.“ Darüber hinaus erhoffe er sich über das Projekt, qualifizierten Nachwuchs gewinnen zu können. „Es macht Sinn, sich langfristig zu binden und die Region nicht nur für junge Menschen, sondern für neue Unternehmen und Start-Ups attraktiver zu machen.“
Studienstandort ist möglich
Dass Ruhr-Valley mehr als ein Projekt ist, darin sind sich alle einig. „Wir wollen die grüne Infrastruktur, auch im Zuge der Innovation City, konsequent vorantreiben“, sagt OB Frank Dudda. Ruhr-Valley biete die notwendige wissenschaftliche Unterstützung. „Was mich besonders freut, ist, dass Herne dadurch erstmals in der Hochschullandschaft auftaucht“, sagt der OB.
Möglich sei im Laufe des Projekts beispielsweise die Einrichtung eines Studienstandortes. Bislang ist ein Büro in der Akademie Mont Cenis mit dem Partnerschaftssprecher der Hochschulen und drei Mitarbeitern besetzt. „Zurzeit wird der Marketingplan besprochen und die Präsenz im Internet“, sagt Prof. Bock. Als nächstes soll ein Geschäftsführer für die Steuerung eingesetzt werden.
>> WEITERE INFORMATIONEN: Ruhr-Valley
Das Projekt Ruhr-Valley wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zunächst für vier Jahre mit 4,5 Millionen Euro gefördert.
Die Stadtwerke stellen für die kommenden fünf Jahre jährlich 165 000 Euro zur Verfügung.
Danach will die Hochschule Bochum die Stelle in eine ordentliche Professur umwandeln. Angesiedelt wird sie an den Fachbereich Elektrotechnik und Informatik.