Herne. . Mitglieder von zwei Ausschüssen schauten sich den modernen Lidl-Markt an der Holsterhauser Straße an. Hier gibt es sogar kostenlosen Strom.
Wie kann und soll die Nahversorgung der Zukunft aussehen? Mit dieser und weiteren Fragen müssen sich Mitglieder des Ausschusses für Umweltschutz sowie des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung täglich befassen. Am Dienstag trafen sie sich am neuen Lidl-Markt an der Holsterhauser Straße, um ein Beispiel für einen modernen Discounter in Augenschein zu nehmen.
„Das Konzept ist für mich gelungen“, sagte Ulrich Syberg, Vorsitzender im Ausschuss Planung und Stadtentwicklung. Der Discounter sei ein gutes Beispiel für einen Nahversorger, der sowohl die autarke Versorgung im Quartier sicherstelle, als auch ein energetisches und ökologisches Konzept verfolge. „So etwas kann Vorbildfunktion haben.“
Pfandflaschen werden nach Farben sortiert
In Herne gebe es 20 Lidl-Filialen. Der Standort an der Holsterhauser Straße sei Prokurist Lothar Rungenhagen zufolge von der Energetik her das modernste, was es zurzeit gibt. Sonja Opitz, Portfolio-Managerin, und Sascha Vogt, Projektleiter Bau, gaben Informationen zum Unternehmen und zeigten der Gruppe, welche energetischen und ökologischen Aspekte beim Bau umgesetzt wurden. So werden beispielsweise Pfandflaschen nicht nur gepresst, sondern nach Farben sortiert, um die weitere Verarbeitung zu erleichtern. Der Recyclinganteil der Eigenprodukte liege bei 55 Prozent.
Eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach
30 Prozent des Energiebedarfs der Filiale werden über die eigene Photovoltaikanlage gedeckt. Elektrowärmepumpen sorgten außerdem dafür, dass die Filiale ohne Gas beheizt und im Sommer gekühlt werden kann. Weitere Besonderheiten seien die E-Ladestationen auf dem Parkplatz – Kunden können dort während des Einkaufs sowohl ihr E-Auto als ihr E-Bike kostenlos laden.
Auf Nachfrage sagte Lothar Rungenhagen, dass es Gespräche mit den Anwohnern bezüglich Sicht- und Lärmschutz gegeben habe. „Noch in dieser Woche werden rund 60 Lebensbäume gepflanzt.“
Ulrich Syberg nimmt in den Rat vor allem eins mit: „Ich finde es wichtig, dass Lidl Wort gehalten hat und das Geplante umgesetzt hat“, erklärt er. Er sei sicher, dass viele nachziehen werden. „Energie ist einfach zu teuer und zu kostbar, um sie zu verschwenden. Das muss nicht nur in den Köpfen der Wirtschaft ankommen, sondern auch bei der städtischen und privaten Planung.“