Herne. . Durch das Landesprogramm „Gute Schule 2020“ kann Herne über vier Jahre verteilt 26 Millionen Euro investieren. „Baustellen“ gibt es genug.

  • Mit 6,4 Millionen Euro pro Jahr kann die Stadt Herne bis 2020 ihre Schulen aufmöbeln
  • Schwerpunkte sind Digitalisierung, Brandschutz, Toilettensanierung und Offener Ganztag
  • Schulausschuss gibt grünes Licht für die geplanten 37 Projekte im Jahr 2017

Knapp 26 Millionen Euro kann die Stadt Herne durch das Landesprogramm „Gute Schule 2020“ in ihre Schulgebäude investieren – in den Jahren 2017 bis 2020 also je 6,4 Millionen Euro. Bedingung: Die Stadt erarbeitet ein entsprechendes Konzept und legt einen Schwerpunkt auf den digitalen Ausbau.

An „Baustellen“ in den Schulen mangelt es nicht: Die Stadt legte dem Schulausschuss allein für dieses Jahr eine Liste mit 37 notwendigen Maßnahmen und einem Kostenrahmen von 6,481 Millionen Euro vor. Die geplanten Arbeiten reichen von der Dachsanierung an der Grundschule Flottmannstraße (220 000 Euro) bis zu „funktionellen Anpassungen“ (50 000 Euro) in der Josefschule wegen der Schließung ihrer Dependance in der Karlstraße.

Brandschutz, Digitalisierung, Toiletten und OGS

Schwerpunkte sind jedoch der Brandschutz, der an sechs Schulen (Haranni, Mulvany, Robert-Brauner, Erich-Fried-Dependance, Börsinghauser Straße und Otto-Hahn) für 1,681 Millionen Euro verbessert und ergänzt wird, der digitale Ausbau an sechs Schulen für je 100 000 Euro, die Sanierung von Schüler- und Lehrertoiletten an sieben Schulen mit Kosten von 65 000 bis 150 000 Euro und der Ausbau des Offenen Ganztags an sieben Schulen. „In den nächsten Jahren“, kündigte Klaus Hartmann, Leiter des Fachbereichs Schule, an, „müssen wir an den Offenen Ganztag in einigen Schulen aufgrund steigender Schülerzahlen und steigender Nachfrage generell ‘dran.“ Mit einer Vergrößerung der Küchen sei es nicht mehr getan.

Die Stadt sei zuversichtlich, die geplanten Vorhaben in diesem Jahr umsetzen zu können, hieß es auf eine Anfrage von Michael Musbach (CDU). Zurzeit werde der Katalog für das nächste Jahr erarbeitet, der den Gremien noch im Sommer vorgelegt werden soll. Der straffe Zeitplan ist erforderlich: Nicht in Anspruch genommene Mittel können zwar noch in das Folgejahr übertragen werden, verfallen danach jedoch.

Grünes Licht im Schulausschuss

Der vorgelegte Katalog fand im Schulausschuss einhellige Zustimmung. Jörg Höhfeld von den Grünen machte aber Vorbehalte deutlich: Das Gebäudemanagement habe für dieses Jahr auch Investitionen in Schulen in Höhe von drei Millionen Euro eingeplant gehabt, diese seien nun eingespart worden. „Die knapp 26 Millionen sollen in den nächsten Jahren zusätzlich in unsere Schulen investiert werden“, betonte er. Sie dürften nicht zur Sanierung des städtischen Haushalts genutzt werden, forderte er. Sollte sich das im nächsten Jahr erneut so darstellen, würden die Grünen dem nicht zustimmen.

Größter „Batzen“ geht an Otto-Hahn-Gymnasium

Mit insgesamt 768 000 Euro erhält das Otto-Hahn-Gymnasium am Hölkeskampring in diesem Jahr die höchste Summe aller Herner Schulen aus dem Landesprogramm „Gute Schule 2020“. Im Einzelnen: 318 000 Euro gibt es für den Brandschutz, 300 000 Euro für neue Fenster sowie noch einmal 150 000 Euro für die Toilettensanierung.

50 Jahre alte Fenster, gesperrter Toilettentrakt

Schulleiter Egon Steinkamp freut sich über die Investitionen, relativiert sie aber. Der Brandschutz sei eine gesetzliche Vorgabe. Der Austausch der Fenster sollte eigentlich über das so genannte KIF-Programm (Kommunaler Investitionsfonds) finanziert werden, sei aber kurzfristig zugunsten einer anderen städtischen Baumaßnahme „rausgerutscht“. Der Handlungsbedarf stehe außer Frage: „Wir haben im vergangenen Jahr 50-jähriges Bestehen gefeiert - und so sehen auch unsere Holzfenster aus“, sagt Steinkamp.

Auch die Sanierung eines Toilettentraktes für Lehrer und Schüler im Gebäude sei überfällig: Dieser Bereich sei bereits gesperrt worden, weil diese Anlage niemandem zugemutet werden könne, so der Schulleiter.