Herne. . Winfried Labus hatte seit 1972 ein Atelier in der Künstlerzeche. Auch als freier Mitarbeiter der WAZ war der Fotograf bekannt und beliebt.
Der Herner Fotograf Winfried „Winni“ Labus ist am Wochenende nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren gestorben.
Seit 1972 hatte er sein Atelier in der Künstlerzeche Unser Fritz. Für den Förderverein war er über Jahrzehnte ein gewissenhafter Schatzmeister, der sich stets um die zukünftige Finanzierung der Künstlerzeche Sorgen machte. In den vergangenen Jahren hat er seinen Umzug in seine neue Wahlheimat Ostfriesland vorbereitet. Labus hat für die Industrie und für die Werbung fotografiert. Er war aber auch Fotograf für die WAZ, wo er bei Presseterminen durch manch lockeren Spruch es schaffte, seinen „Opfern“ Ängste vor der Kamera zu nehmen.
Die Schönheit in vertrauten Dingen aufgespürt
Seine freie Fotografie war geprägt durch genaue Beobachtungen von ganz alltäglichen Dingen. 1987 hat er in einem Bildband die Cranger Kirmes dokumentiert. Ihn haben immer vor allem die unspektakulären Bilder des Alltags interessiert. Ganze Fotoreihen hat er Türklopfern, alten Türen oder Heuballen gewidmet. Es war die Schönheit in diesen vertrauten Dingen, die er aufzuspüren und festzuhalten suchte.
Labus war an großen Fotoausstellungen wie „Hauptstadt Herne“ 2002 und „Mondsüchtig“ 2004 beteiligt. In seiner Einzelausstellung „Grabeland“, 2007 in der VHS-Galerie, hielt er die zusammengezimmerte Architektur von wilden Schrebergärten fest. Seine Ausstellung „HerbstZeitlos“ 2013 in der Künstlerzeche zeigte herbstliche Gärten und Landschaften. Zu seinen Fotografien hat er einmal gesagt: „Mich interessieren Bilder, an denen viele Menschen einfach vorbeigehen.“ Der Herner Kunstszene wird dieser aufmerksame Blick für den Alltag fehlen.