Herne. . Nach sechs Monaten Umbauzeit nimmt das Marienhospital die Geburtshilfe in Betrieb. Die neuen Räume sollen für eine gute Atmosphäre sorgen.

  • Nach sechs Monaten Umbauzeit nimmt das Marienhospital die Geburtshilfe in Betrieb
  • Drei Kreißsäle, eine gynäkologische Ambulanz und eine Lounge wurden neu geschaffen
  • Insgesamt hat der Umbau 1,7 Millionen Euro gekostet

Durch die Gardinen im zweiten Stock sind noch die Baugerüste zu sehen und aus dem Treppenhaus ist ab und zu ein Hämmern zu hören – auf der Entbindungsstation des Marienhospitals selbst jedoch ist von Baustelle nichts mehr zu sehen. Nach sechs Monaten Umbauzeit haben Ärzte, Hebammen und Schwestern gestern die neuen Räume mit einem Tag der offenen Tür offiziell eröffnet.

„Wir haben drei Kreißsäle, eine gynäkologische Ambulanz und einen Loungebereich neu geschaffen“, sagt Simone Lauer, Geschäftsleiterin der St. Elisabeth Gruppe. „Insgesamt haben wir 610 Quadratmeter umgebaut.“ Einer der drei Kreißsäle ist mit einer Geburtswanne ausgestattet, ein „Sternenhimmel“ aus LED-Lichtern inklusive. Zudem gibt es einen Frühstücksraum mit Buffet – „Wer ein Kind bekommen hat, muss ja nicht zwingend im Bett essen, sondern möchte sich vielleicht mit anderen jungen Müttern austauschen“, so Lauer.

Umbau kostete 1,7 Millionen Euro

1,7 Millionen Euro hat sich die Klinik die neue Geburtshilfe kosten lassen. Der Umbau sei dringend erforderlich gewesen, sagt Simone Lauer. „Jetzt passen die Räume endlich zu der guten Betreuung hier.“ Clemens Tempfer, Leiter der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Marienhospital, sieht das ähnlich. „Mein erster Eindruck war, dass es hell, offen und transparent ist. Das ist die richtige Botschaft.“ Anders als die anderen Patienten im Haus seien die schwangeren Frauen schließlich nicht krank – „Umso wichtiger ist für sie eine gute Atmosphäre“, so Tempfer.

Um die zu erschaffen, haben er und seine Mitarbeiter alles gegeben. In zahlreichen Diskussionen sei über das Farbkonzept, die Möbel und die Bilder abgestimmt worden. „Einiges ist auch wieder verworfen worden“, sagt Geschäftsleiterin Simone Lauer. Letztendlich haben sich die Beteiligten auf die Farbe Grün geeinigt. „Grün ist die Farbe der St. Elisabeth-Gruppe“, so Lauer. „Außerdem ist Grün eine inspirierende, ruhige und vor allem auch neutrale Farbe.“ Anders als etwa Blau oder Rosa, gelte Grün schließlich nicht als typisch männlich oder weiblich.

Räume kommen gut an

Bei den Besuchern gestern – vor allem junge Mütter und Familien – kamen das Grün und auch die neu gestalteten Kreißsäle gut an. „Wer die alten Räume kennt, weiß, was das für eine Verbesserung ist“, sagt Claudia Nadrowsky. Die 32-Jährige erwartet bald ihr zweites Kind, hat als Hebamme aber auch ein berufliches Interesse an der neu eröffneten Station. „Mir gefällt es hier richtig gut“, sagt Nadrowsky.

Auch die werdende Mutter Jessica Stepanski, die bereits ein Kind im Marienhospital entbunden hat, ist der Meinung, dass die neuen Räume „kein Vergleich zu vorher sind“, wie sie selbst sagt. „Alles ist modern und schön hell“, so die 29-jährige Hernerin.

Vergangenen Sommer war daran noch nicht zu glauben, wie ein Bild vom August 2016 zeigt. Die Station im zweiten Stock gleicht darauf mehr einer Bahnunterführung, als einer Geburtshilfe. „Das Foto wurde kurz nach den ersten Sanierungsarbeiten aufgenommen“, sagt der Bochumer Architekt Jürgen Schmidt, der auch den Umbau der anderen Stationen des Marienhospitals mit seinem Team geleitet hat. Eine Aufgabe, die ihn und seine Mitarbeiter vor einige Herausforderungen gestellt habe. „Normalerweise saniert man ja von oben nach unten. Hier war nach dem siebten und sechsten Obergeschoss erstmal das zweite dran“, sagt Krampe. Zur Eröffnung gestern schenkte er den Mitarbeitern übrigens ein Schaukelpferd – in Grün, was auch sonst.