Herne. . Sylke Reimann-Perez ist neue Leiterin der Mont-Cenis-Gesamtschule. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Öffentlichkeitsarbeit und Schulentwicklung.
Sylke Reimann-Perez geht energisch einen Korridor der Mont-Cenis-Gesamtschule entlang. Freundlich und elanvoll grüßt sie in eine Klasse mit offenstehender Tür. Eine Szene, die sich in den kommenden Wochen häufiger ereignen dürfte. Denn Sylke Reimann-Perez ist seit dem 1. Februar die neue Schulleiterin der Sodinger Gesamtschule. Damit folgte sie nahtlos auf Udo Müller.
Ihr Wechsel von einer Schule in der Gemeinde Ascheberg im Kreis Coesfeld nach Herne gestaltete sich rasant. Sie rechnete damit, ihren neuen Posten zum 15. Februar anzutreten. In den letzten Januartagen teilte ihr die Bezirksregierung jedoch mit, dass es bereits zum 1. Februar losgehe. Auf einen zügigen Abschied von Kollegen, Schülern und Eltern an ihrer ehemaligen Schule soll später eine große Feier folgen.
Erstmal muss sie sich orientieren. Den vielen Gesichtern der Schüler und Kollegen Namen zuordnen. Die Klassenräume finden. Deshalb in den ersten Tagen der Gang durch alle Klassen. „Ich gehe herum und frage nach den Namen der Kinder. Ich war bei den sechsten Klassen, habe die Siebener alle besucht“, erläutert Reimann-Perez. Und auch die Schüler müssen sich umstellen: Sie kannten nie einen anderen Schulleiter als Udo Müller, der die Sodinger Schule gut 20 Jahre leitete.
Der erste Eindruck überzeugte die neue Schulleiterin. „Ich bin wirklich sehr, sehr herzlich empfangen worden“, sagt sie. Sie sei auf viele sehr offene Menschen gestoßen. Von dem stellvertretenden Schulleiter Ulrich Reinkemeier und auch anderen Mitgliedern der Schulleitung habe sie ganz viel Unterstützung erfahren.
Reimann-Perez bringt Expertise mit
Für ihre Zeit an der Mont-Cenis -Gesamtschule hat sich die 54-Jährige zwei Schwerpunkte vorgenommen: Öffentlichkeitsarbeit und Schulentwicklung. Sie will in der kommenden Zeit viele Antrittsbesuche, auch bei anderen Schulen, machen. „Schulentwicklung ist ein weites Feld“, sagt sie. Sie will starke Schüler fördern und fordern, gleichzeitig andere Kinder in eine gute Berufssituation bringen.
Sie bringt viel Expertise mit: Von 2011 bis Ende Januar dieses Jahres leitete sie die erste Profilschule NRWs in Ascheberg. Dieser Schulversuch ermöglicht ein längeres gemeinschaftliches Lernen der Klassen fünf bis zehn. An der Schule sei der „SegeL-Unterricht“ entwickelt worden, das sogenannte selbstgesteuerte Lernen. Hierbei handele es sich um ein Konzept, das Schüler befähigt, ihren Lernprozess selbst zu steuern.
Einen gemeinsamen Weg mit dem Kollegium gehen
Dieser Lernort habe sich als Schule der Gemeinschaft und Schule der Verantwortung verstanden. Diesen Schwerpunkt gebe es auch an der Mont-Cenis-Gesamtschule. „Das Kollegium hat sich hier auf den Weg gemacht und dann habe ich mir gesagt: ,Dann möchte ich den Weg weiter mitgehen’“, so die Rektorin.
Reimann-Perez hat sich ins Zeug gelegt, um ihren neuen Posten anzutreten und tut dies immer noch. Damit sie als Lehrerin für die Sekundarstufe I an eine Gesamtschule gehen konnte, absolvierte sie einen Prüfungstag, eine sogenannte Revision. Und jetzt pendelt sie täglich 50 Minuten von Hohenholte, einem 1000-Seelen-Dorf in der Nähe von Münster, nach Herne und zurück. Dort lebt sie mit ihrem Mann Salvador Perez, 58. Die beiden gemeinsamen Kinder, 30 und 21, sind bereits aus dem Haus.
Auf die Frage, ob sie sich einen anderen Beruf vorstellen könne, sagt sie bestimmt und mit breitem Lächeln: „Nein. Ich bin absolut gerne Lehrerin. Und Schulleiterin sein ist klasse. Man kann gestalten. Und das ist eine kreative Sache.“