Herne. . Sechs neue Elektro-Fahrzeuge verteilen die Pakete in der Herner Innenstadt.Ihre Batterien werden mit Strom aus Wasserkraftwerken gespeist.
- Post stellt ihre Pakte in der Herner Innenstadt jetzt kohlendioxidfrei zu
- Sechs nagelneue Elektro-Kleinlaster werden von Bochum aus eingesetzt
- Post wünscht Ladestationen für die Fahrzeuge auch auf Herner Stadtgebiet
Fast lautlos kamen sie am Montagmorgen angerauscht: Sechs neue Postautos reihten sich vor dem Herner Rathaus für die Fotografen auf. Oberbürgermeister Frank Dudda freute sich über die ökologische Initiative der Deutschen Post, die ihre Pakete in Richtung Herner City jetzt mit Elektro-Kleinlastern auf die Reise schickt.
Mit den praktisch-quadratischen Postautos wird die automobile Zukunft auf Herner Boden schon ein Stück Realität. Nach dem Paketzusteller UPS setzt auch die „Deutsche Post DHL Group“, wie sich die Post derzeit nennt, auf Strom als Antriebsquelle, und das logischerweise aus erneuerbaren Quellen. „Wir speisen die Fahrzeuge mit Strom aus skandinavischen Wasserkraftwerken“, erklärte Projektleiter Markus Döhm. Die sechs neuen „Streetscooter“ werden bei einer Post-Tochter in Aachen produziert, Form und Funktion orientieren sich auch an Wünschen von Paketzustellern, die sie in einem Workshop zusammengetragen haben. Die Kleinlaster sind 85 Stundenkilometer schnell und fahren täglich 60 bis 70 Kilometer weit, bevor sie nach Feierabend in der Zentrale in Bochum an die Steckdose kommen.
Schnelligkeit und Flexibilität
Nicht nur der Umweltschutz spiele eine große Rolle bei dem Projekt, auch die Flexibilität beim Paketempfang und die Schnelligkeit seien wichtige Faktoren, betonte Frank Blümer, Leiter der Briefniederlassung Dortmund.
Seit 2013 testet die Post in Bonn die emissionsfreie Zustellung von Briefen und Paketen. In Herne werden allerdings nur Pakete und keine Briefe „elektrisch“ befördert.
Dudda lobte das Projekt, das auch in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung auf die Beine gestellt worden sei: „Wir setzen damit unsere Innovations-Offensive fort. Herne zählt zu den zukunftsorientierten Städten, in denen die Logistik schon ein neues Zeitalter eingeläutet hat.“
Herne setze auf eine grüne Infrastrukturpolitik zur Erhöhung der Lebensqualität, sagte das Stadtoberhaupt und fügte an: „Auch in Deutschland kann man innovative Fahrzeuge bauen.“ Den Innenstadtbereich habe man auserkoren, weil die Luft hier am stärksten belastet sei, erläuterte Blümer. Das DHL-Projekt solle Maßstab sein, so Dudda. Es bedeute einen „Technologiesprung“, an dem weiter gearbeitet werde, ergänzte Döhm. In Herne sei die Situation noch nicht optimal für die Elektro-Flotte der Post. „Für unsere Paketzusteller wäre es eine erhebliche Erleichterung, wenn die Fahrzeuge auch in Herne aufgeladen werden könnten“, machte Döhm deutlich.