Herne. . Nach vier Anschlägen hat die Stadt das Shoah-Mahnmal durch eine provisorische Hülle schützen lassen. Nun zeichnet sich eine Dauerlösung ab.

Voraussichtlich zum Ende des Jahres soll das seit 2014 aus Sicherheitsgründen verhüllte und umzäunte Shoah-Mahnmal am Willi-Pohlmann-Platz in Herne-Mitte wieder frei zugänglich sein. Das kündigt die Stadt im Vorfeld der Gedenkstunde anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 an.

Zur Erinnerung: Die Verwaltung hatte vor zweieinhalb Jahren nach vier Schändungen und Farbanschlägen durch unbekannte Täter einen Bauzaun und eine Einhausung als Schutz errichten lassen. Das zunächst entwickelte und vom Rat beschlossene Konzept für eine dauerhafte Glaskonstruktion ist aus statischen und sicherheitstechnischen bzw. künstlerischen Gründen verworfen worden.

Rat der Stadt Herne muss neu entscheiden

Anfang Februar würden nun der Architekt sowie die Wuppertaler Künstler Gabriele Graffunder und Wilfried Venne dem Oberbürgermeister die neuen Pläne im Detail vorstellen, so Stadtsprecher Horst Martens. „Im Anschluss erfolgt dann eine erneute Befassung in den politischen Gremien.“ Wie berichtet, soll das Mahnmal voraussichtlich eine Einhausung aus Baubronze erhalten.

So sah das Shoah-Mahnmal vor den Farbanschlägen im Jahr 2014 aus. Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird die Stadt für rund fünf Stunden die provisorische Schutzhülle des Mahnmals entfernen.
So sah das Shoah-Mahnmal vor den Farbanschlägen im Jahr 2014 aus. Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird die Stadt für rund fünf Stunden die provisorische Schutzhülle des Mahnmals entfernen. © Ralph Bodemer

Zur Gedenkstunde für alle Opfer des Nationalsozialismus am Freitag, 27. Januar, wird die Stadt die provisorische Hülle des Shoah-Mahnmals und den Bauzaun von circa 9 bis 14.30 Uhr entfernen. Die feierliche Zeremonie der Stadt beginnt um 12 Uhr im großen Saal des Kulturzentrums am Willi-Pohlmann-Platz.

Schüler der Gesamtschule Mont-Cenis stellen dort Ergebnisse ihrer Recherchen zum Schicksal der Sodinger Familie Frank im Nationalsozialismus vor. Die Veranstaltung endet gegen 13 Uhr mit jüdischen und christlichen Gebeten sowie einer Schweigeminute am Shoah-Mahnmal.