Fünf Jahre ist es nun her, dass den traditionsreichen Baukonzern Heitkamp aus Wanne-Süd das bittere Ende ereilte. Die Heitkamp-Holding musste Insolvenz anmelden, der Konzern wurde in seine Bestandteile zerlegt - die übrigens in den meisten Fällen wirtschaftlich gut dastehen.
Fünf Jahre ist es nun her, dass den traditionsreichen Baukonzern Heitkamp aus Wanne-Süd das bittere Ende ereilte. Die Heitkamp-Holding musste Insolvenz anmelden, der Konzern wurde in seine Bestandteile zerlegt - die übrigens in den meisten Fällen wirtschaftlich gut dastehen.
Heitkamp hatte eine 120-jährige Firmenhistorie, in der zahlreiche bekannte und prestigereiche Projekte umgesetzt wurden: Am Bau des Gelsenkirchener Parkstadions war Heitkamp beteiligt, auch mehrere Kernkraftwerke errichteten die Heitkämper. Zurück blieb nach der Insolvenz die Firmenzentrale - die gerade zum technischen Rathaus umgebaut wird - und ein riesiges Betriebsgelände an der Landgrafenstraße.
An zahlreichen Stellen finden sich noch Hinweise auf Heitkamp, angefangen beim längst zugewucherten Firmenlogo an der Zufahrt. An anderen Stellen scheint die Zeit eingefroren zu sein - im Moment der Insolvenz. So findet sich in einem Schaukasten die Information über die Betriebsratswahl. Zum Vorsitzenden wurde Heinz Wessendorf gewählt. Er ist inzwischen Geschäftsführer der Industriegewerkschaft BAU Dortmund-Bochum. In der betriebseigenen Tankstelle stehen die Regale noch voller Aktenordner, an einem Garderobenhaken hängt eine Rolle Toilettenpapier. Zerfledderte Verbandskästen finden sich, schwarz-gelbe Fahnen, eine leere Zigarren-Schachtel, Kaffeemaschinen, ungeöffnete Pakte mit Kopierpapier. Es ist ein trauriges Stillleben.
Bei Brachen dieser Art spricht man gerne vom Dornröschenschlaf - doch dies würde eine gewisse Schönheit voraussetzen. Davon kann hier keine Rede sein. Auf dem alten Betriebshof modern Schuppen vor sich, im Innern stapeln sich Sperrmüll, alte Feuerlöscher oder Lackdosen. Zurzeit wird ein Teil der Fläche für ein Holzschnitzel-Häcksel genutzt. Allerdings gibt es Hoffnung am Horizont: Teile des Geländes sind verkauft und sollen entwickelt werden. Vielleicht kommt ja neuer alter Glanz an die Landgrafenstraße.