Herne. . Die Herner Sparkasse zeigt sich zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2016. Das Unternehmen hat sich in einem anspruchsvollen Umfeld behauptet.

  • Brexit und US-Wahl hatten Einfluss auf das Tagesgeschäft
  • Zahl der Mitarbeiter sank erstmals seit Jahren unter 400
  • Kredit-Institut förderte wieder Vereine und Institutionen

Die Herner Sparkasse hat ihr Geschäftsjahr 2016 mit einem „zufriedenstellenden Ergebnis“ abgeschlossen. Diese Bilanz zog Sparkassen-Chef Jürgen Mulski zum Jahreswechsel vor der Presse. Angesichts eines „anspruchsvollen ökonomischen Umfelds“ habe sich sein Unternehmen aber „gut behaupten“ können.

Der angekündigte Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union oder die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten, aber auch ein Wachstumseinbruch in China sind einige der Gründe, warum Mulski von einem „anspruchsvollen ökonomischen Umfeld“ spricht: „Das hat Einfluss auf unser Tagesgeschäft.“ Siehe das Aktiengeschäft: In den vergangenen zwölf Monaten habe der Wertpapier-Umsatz bei knapp 164 Millionen Euro gelegen — 18 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Der Zinsüberschuss sinkt

Der Zinsüberschuss — laut Sparkasse die Hauptertragsquelle des Unternehmens — sank ebenfalls. Er liege 2016 mit 34,5 Millionen Euro um 3,2 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Das dauerhafte Nullzinsumfeld sei maßgeblich für den Druck auf die Zinsspanne der Sparkasse verantwortlich. Positiv: Durch „stringentes Kostenmanagement“, so Sparkassenchef Mulski, sei es gelungen, die Verwaltungskosten trotz Preis- und Tarifsteigerungen auf Vorjahresniveau zu halten. So beschäftigte das Haus zuletzt 394 Mitarbeiter — erstmals seit Jahren unter 400. Dieser Trend soll sich fortsetzen: Durch „natürliche Fluktuation“ wolle die Sparkasse jährlich fünf bis sechs Stellen abbauen, kündigte Mulski an.

Förderung für Herner Organisationen

Ingesamt erwartet das Kreditinstitut für das abgelaufene Jahr ein Betriebsergebnis in Höhe von knapp 16 Millionen Euro, das sei eine Million Euro weniger als zuletzt. Auch in den nächsten Jahren rechnet die Sparkasse mit einer weiteren Verminderung ihres Zinsergebnisses.

Einmal mehr hat die Sparkasse Geld an Vereine und Organisationen ausgeschüttet: Die „Herner Sparkassenstiftung für Kunst und Kultur“ habe neun Einzelmaßnahmen mit 71 000 Euro aus Stiftungsmitteln gefördert, bilanzierte Mulski. Und: 106 000 Euro an Geldern aus der Sparkassenlotterie kamen zudem 47 gemeinnützigen Institutionen zugute. Ermöglicht hätten dies einmal mehr die Kunden, die mit ihren gekauften Losen einen „beachtlichen Förderbetrag“ erzielt hätten. „Die Kunden tun etwas Gutes“, betonte der Sparkassen-Chef.

>> KUNDEN ERHALTEN PRÄSENTE ZUM 150.

Die Sparkasse Herne feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Sie wurde am 1. Januar 1867 an der Schulstraße gegründet (die WAZ berichtete). Im Jubiläumsjahr sollen die Kunden kleine Präsente erhalten, teilt das Unternehmen mit. Zum „Herner Forum“, der jährlichen Sparkassen-Gala, kommt Bundestagspräsident Norbert Lammert.