Herne. . Elektro-Autos sind im städtischen Fuhrpark die große Ausnahme. Und: Bei der Beleuchtung von Stadtgebäuden kommt LED-Technik selten zum Einsatz.

  • Im städtischen Fuhrpark gibt es aktuell nur zwei Elektro-Autos und ein Hybridfahrzeug
  • Weitere Anschaffungen sind zurzeit nicht zuletzt aufgrund höherer Kosten nicht in Sicht
  • Auch Einsatz von LED-Technik ist in Herne noch die absolute Ausnahme

Von Stuttgarter Verhältnissen in Sachen E-Fahrzeuge kann die Stadt Herne nur träumen: Während die Verwaltung der baden-württembergischen Landeshauptstadt bis Februar 2017 weitere 45 vollelektrische Pkw erwerben und ihren Fuhrpark damit weiter elektrifizieren wird, sieht es in Herne in dieser Hinsicht eher bescheiden aus.

Das erfuhr der SPD-Stadtverordnete und umweltpolitische Fraktions-Sprecher Roberto Gentilini auf eine Anfrage an die Verwaltung.

Hybridfahrzeug für Gudrun Thierhoff

In der Vergangenheit seien im Rahmen eines Leasingvertrags ein Hybridfahrzeug (Toyota) als Dienstwagen für Dezernentin Gudrun Thierhoff sowie jeweils ein Smart electric drive für den Fachbereich Umwelt und Stadtplanung sowie Entsorgung Herne angeschafft worden, berichtete die Stadt. Zudem gebe es für dienstliche Zwecke einige Pedelec-Fahrräder.

Zur Einordnung: Der städtische Fuhrpark umfasst zurzeit 91 Pkw. Zum erweiterten Fahrzeugpark des Konzerns Stadt zählen darüber hinaus 332 Nutzfahrzeuge wie Lkw, Omnibusse, Anhänger und Arbeitsmaschinen (inklusive Straßenreinigung) sowie 99 Fahrzeuge der Feuerwehr.

Elektro-Autos sind teurer

Eine von Roberto Gentilini angeregte sukzessive Umstellung des Fuhrparks auf Elektro- beziehungsweise Hybridfahrzeuge ist offenbar nicht in Sicht. Grundsätzlich sei dies zwar denkbar, erklärt die Verwaltung. Hier seien jedoch der Bedarf der einzelnen Abteilungen und „die Anforderungen an die Vorgaben des Wirtschaftlichkeitsprinzips zu berücksichtigen“. Übersetzt: Eine Anschaffung von Elektro-Autos wäre für eine finanzschwache Stadt wie Herne nicht mal eben so zu stemmen.

Dass der Kauf von E-Fahrzeugen teurer ist als die Anschaffung von Benzinern, ist unumstritten. So hatte beispielsweise Frankfurt für die Mehrkosten beim Erwerb von Elektro-Pkw jährlich 200 000 Euro in den Hauhalt eingestellt.

VHS erhält neue Technik

Ebenfalls ausbaufähig ist bei der Verwaltung der Einsatz von LED-Beleuchtung in städtischen Gebäuden, wie der SPD-Politiker Roberto Gentilini auf eine weitere Anfrage erfuhr. Zurzeit setze man die LED-Technik nur in der Sporthalle der Realschule Strünkede und der Kindertagesstätte Langforthstraße in Horsthausen sowie in „diversen Kleinmaßnahmen“ ein, so der städtische Fachbereich Umwelt und Stadtplanung.

Eine Umrüstung auf LED ist bei der Stadt bereits fest eingeplant für die Sporthalle des Gymnasiums Eickel sowie im gesamten VHS-Bereich und die Stadtbibliothek im Kulturzentrum Herne-Mitte. Grundsätzlich seien Förderungen für diese Technik unter anderem im Rahmen des Stadtumbauprogramms, des Projekts „Gute Schule 2020“ oder dem Kommunalinvestitionsfördergesetz möglich.

>> SENKUNG DES STROMVERBRAUCHS

Der Stromverbrauch an und in städtischen Liegenschaften liegt nach Angaben der Verwaltung bei rund 13,8 Millionen Kilowattstunden pro Jahr (kWh/a). Der Anteil der Beleuchtung beträgt rund 40 Prozent (5,5 Millionen kWh/a).

Bei Gesamtstromkosten von derzeit rund 3,36 Millionen Euro pro Jahr fielen damit für die Beleuchtung jährlich etwa 1,345 Millionen Euro an, so die Stadt.

Neben dem LED-Einsatz gebe es im Bereich Beleuchtung weitere Maßnahmen, mit denen der Stromverbrauch gesenkt werden könne, so die Stadt. Genannt werden u.a. Hausmeisterschulungen, Energiesparprogramme wie missionE sowie Lichtsteuerungen.