herne. Rund 60 Bürger zeigten großes Interesse an einer Informationsveranstaltung der Stadtverwaltung. Es ging umd die Neugestaltung des Zentrums.

Der Wochenmarkt: so gut wie tot, der Platz: eine Betonwüste. Der Röhlinghauser Markt bietet derzeit ein trostloses Bild, er ist das Stiefkind des Dorfes. Mit dem Umzug des Netto-Discounters auf die gegenüberliegende Seite der Edmund-Weber-Straße soll sich das nun ändern. Um die Bürger an der Neugestaltung zu beteiligen, lud die Stadt am Dienstag zu einer aktuellen Stunde.

Rund 60 Interessierte waren in das leer stehende ehemalige Glücks-Café-Bistro gekommen, in dem die Veranstaltung stattfand. Die Stadt in Person von Achim Wixforth, Fachbereichsleiter Umwelt und Stadtplanung, hatte extra Stühle aus dem Volkshaus besorgt; sie reichten nicht. Um 18.30 Uhr mussten viele Bürger stehen.

Neuer Netto-Markt auf 800 Quadratmetern

Der neue Netto-Markt soll eine Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern haben, davor soll es einige attraktive Parkplätze geben, hinter dem Discounter das Gros der Stellmöglichkeiten. Entscheidend sei die Frage, was mit dem Platz zwischen Eingang und Pavillon geschehen soll. Hierfür hatte der Architekt und Stadtplaner Christian Moczala im Auftrag der Stadt mehrere Varianten erarbeitet, die er eindrucksvoll in freier Rede vorstellte.

Ein mitunter blumiges Bild malte Moczala vom derzeitigen Zustand der Röhlinghauser Mitte. Die Menschen gingen „Ins Dorf“, habe er sagen gehört. Durch viele Bäume und Hecken sei die Edmund-Weber-Straße „eine sehr schöne Straße mit hoher Aufenthaltsqualität“. Das Dorf sei durch Busse gut erreichbar und dadurch belebt. Ja, es herrsche gar eine „südeuropäische Stimmung“. Leises Gelächter im Publikum.

Alte Grünflächen weg, neuer her?

Im Zuge der Neuansiedlung des Supermarkts würden Grünflächen verschwinden, neue könnten aber entstehen. Ein Szenario: Rasen und Bäume zwischen neuem Netto und Pavillon. Nickende Bürger und Bürgerinnen.

Der Nachteil: Die Stadt müsse die Grünflächen pflegen, eine flexible Nutzung sei nicht mehr möglich, das sei zu teuer. Ein Bürger stellte die Frage nach Lärmschutz im Falle einer steigenden Attraktivität. Wenn etwa Bänke aufgestellt würden, könnten sich Jugendliche auch in den Nachtstunden ihre Zeit auf dem Röhlinghauser Markt vertreiben.

Eine andere Möglichkeit sei, so Moczala, den ohnehin zu großen Platz zu verkleinern. Etwa durch den Bau neuer Häuser mit Wohnungen, Loggias, also Gebäuden, die sich zum Außenraum öffnen. Die Bürger zeigten reges Interesse, eine ältere Dame hingegen beklagte, die Diskussion komme zu spät. Einhellig war die Meinung: Röhlinghausen soll ein grüner Stadtteil bleiben.

Die aktuelle Stunde war ein Erfolg – auch im Sinne der städtischen Bemühung, die ansässigen Bürger in die Neugestaltung ihres Dorfmittelpunkts einzubeziehen. „Wir wollen Feedback“, so Wixforth eingangs, und: „Das ist keine Pro-Forma-Veranstaltung. Wir wollen das Zentrum Röhlinghausens zukunftsfest und zukunftssicher machen.“