Herne. . Dirk Plötze ist in diesem Jahr bei der Herner Sparkasse oben angekommen. Er wurde zum stellvertretenden Vorstandsmitglied ernannt.

Diese Meldung kam am 10. März ganz sachlich und nüchtern daher: Die Sparkasse teilte mit, dass Dirk Plötzke ab 1. September stellvertretendes Mitglied des Vorstands der Herner Sparkasse sein wird. Doch hinter dieser Meldung verbirgt sich eine Laufbahn, von denen es in der heutigen Zeit der zahlreichen Jobwechsel nicht mehr allzu viele gibt. Denn der 43-Jährige hat es vom Auszubildenden bis in die Vorstandsetage gebracht. „Es ist ein Stück weit das Erreichen eines persönlichen Ziel“, sagt Plötzke.

Er ist sozusagen oben angekommen. Allerdings steckt in diesem Satz ein etwas kurioses Detail. Plötzke war nämlich schon in der sechsten Etage - jener des Vorstands - angekommen, denn er leitete das Vorstandssekretariat. Doch mit seiner Ernennung zum stellvertretenden Vorstandsmitglied zog er in die dritte Etage. Dort ist das Vermögensmanagement und das Private Banking angesiedelt, das Plötzke nun verantwortet. Damit die Arbeitsprozesse so gestaltet werden wie in der Vergangenheit, sei es logisch gewesen, drei Etagen tiefer zu ziehen.

Dass Plötzke fast die gesamte Karriereleiter innerhalb der Sparkasse durchlaufen hat, ist kein Zufall - andererseits aber doch.

Der erste Berufswunsch war Lehrer

Nach dem Abitur war der erste Berufswunsch des gebürtigen Herners Lehrer. In den Fächern Mathe und Latein. Heute wäre die Kombination begehrt, doch Anfang der 90er-Jahre schienen die Aussichten für Lehrer nicht allzu rosig. Also orientierte sich Plötzke um - Richtung Banklehre, der Ruf der Banker war zu jener Zeit noch einwandfrei. Genau zwei Bewerbungen habe er geschrieben, erzählt Plötzke. Bei der Sparkasse habe von Anfang an alles gestimmt. Außerdem habe sie schneller zugesagt als das andere Bankhaus.

Von 1993 bis 1996 absolvierte er seine Ausbildung. Es folgte die Fortbildung zum Sparkassenbetriebswirt. Dass Plötzke für höhere Aufgaben in Frage kam, zeichnete sich spätestens 2000 mit dem elfmonatigen Besuch der Deutschen Sparkassenakademie in Bonn ab. Bewerben kann man sich für die Kaderschmiede nämlich nicht, die Sparkasse meldet ihren Absolventen an.

Die berufliche Entwicklung zeichnete sich ab

Mit der Berufung ins Vorstandssekretariat 2007 rundete Plötzke quasi seine Tätigkeitsbereiche ab, denn dort lernte er kennen, wie ein Institut insgesamt gesteuert wird. Dass er nun zum stellvertretenden Vorstandsmitglied berufen worden ist, sei die Veredelung all seiner bisherigen Tätigkeiten.

Seinen neuen Aufgabenbereich sieht Plötzke durch seinen Vorgänger gut aufgestellt, dennoch werde er einige Dinge sachlich hinterfragen und womöglich punktuelle Veränderungen vornehmen. Von großen Umwälzungen hält er nichts. Er setzt auf eine „evolutionäre Entwicklung“.

Eine Sprosse auf der Karriereleiter kann Dirk Plötzke noch erklimmen. Doch in dieser Hinsicht zeigt er sich sehr zurückhaltend. Mit Jürgen Mulski und Antonio Blanquez sei der Vorstand bestens aufgestellt. Sollte sich eine Möglichkeit ergeben, würde Plötzke wohl nicht nein sagen, doch „aktiv“ darauf warten könne man nicht.

>> ZUR PERSON

Dirk Plötzke ist verheiratet (seine Ehefrau ist Bankkauffrau) und hat zwei Kinder. Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagiert er sich ehrenamtlich in Herne. Seit etwa drei Jahren ist er Mitglied im Lions-Club Emschertal, er ist Mitgründer des Vereins „Lernen in Herne“, darüber hinaus ist er Vorstandsmitglied im F örderverein des Archäologiemuseums.