Herne. . Ein Bündnis aus Entsorgung Herne, Arbeitslosenzentrum und Rotem Kreuz steigerte das Sammlungsergebnis in zwei Jahren von 500 auf 700 Tonnen.

  • Entsorgung Herne ließ zahlreiche illegal aufgestellte Container entfernen
  • Behälter haben jetzt alle ein einheitliches Erscheinungsbild
  • Der Verkaufsgewinn liegt 2016 bei voraussichtlich 80 000 Euro

Der Umsatz von Altkleidern in Herne und Wanne-Eickel wächst. Vor zwei Jahren haben Entsorgung Herne, das Arbeitslosenzentrum (ALZ) und das DRK ihre Zusammenarbeit optimiert und konnten ihre Sammlungsergebnisse dadurch deutlich steigern: von 500 auf 700 Tonnen. Rund 80 000 Euro Gewinn werden 2016 voraussichtlich erwirtschaftet – aufgeteilt zwischen Entsorgung Herne, ALZ und DRK. Die Einnahmen wirken sich positiv auf die Entsorgungsgebühren aus. Ein umstrittenes Thema ist allerdings der Nachweis, was mit den an Unternehmen verkauften Altkleidern geschieht. Sie landen unter Umständen auf den Märkten armer Länder und treiben damit die dortige Textilwirtschaft in den Ruin.

Export in arme Regionen

„Ein Teil der gesammelten Altkleider landet in Second-Hand-Läden, ein Teil wird zu Putzlappen verarbeitet“, sagte der Vorstand von Entsorgung Herne, Horst Tschöke, bei einem Pressegespräch am Mittwoch. Es sei nicht auszuschließen, dass ein weiterer Teil auch auf den Märkten beispielsweise in Afrika lande. „Ich kann nicht garantieren, dass jedes Stück im Sinne der Nachhaltigkeit verwertet wird.“

Wichtig sei zunächst, so Tschöke, dass das Altkleider-Sammelsystem in der Stadt so optimiert worden sei, dass es sowohl dem Gemeinnutz als auch den Bürgern durch die günstige Auswirkung auf die Entsorgungsgebühren helfe. „Das Arbeitslosenzentrum finanziert damit ein Drittel seines Etats“, erklärte dessen Leiter, Franz-Josef Strzalka. Große Erfolge habe das Bündnis aus Entsorgung Herne, DRK und ALZ bei der Bekämpfung der illegalen Altkleidersammler erzielt, was auch zum Teil die enorme Steigerung der Tonnage erkläre.

48 Container eines Illegalen seien beispielsweise entfernt worden. An vielen der insgesamt 128 Standorte mit 161 Containern im Stadtgebiet seien bessere Schlösser angebracht worden. Die alten seien oftmals aufgebrochen und in etlichen Fällen sogar mit anderen Schlössern versehen worden, die nur die Illegalen öffnen konnten.

„Das sind organisierte Banden, die das Material dann irgendwo verhökern“, erläuterte Tschöke. Mittlerweile sei aber ein Großteil der Illegalen aus Herne verschwunden.