Oberbürgermeister Frank Dudda zeichnete 20 Herner Bürger für ihr soziales Engagement aus. Es gab eine kleine Laudatio für jeden Einzelnen.

Nach der Rente einfach nur Zuhause sitzen und Däumchen drehen? Nein, das wollte Lothar Schulz ganz und gar nicht. Als er mit 65 Jahren am letzten Arbeitstag seinen Schreibtisch aufräumte, fand er einen Flyer vom Weissen Ring. Das sollte wohl ein Zeichen sein, berichtet der Herner. „Und so entschied ich mich für eine neue Aufgabe in der passiven Lebensphase.“ Doch von wegen passiv. Die Öffentlichkeitsarbeit und die Beratung für Senioren oder von Cybermobbing geplagten jungen Erwachsenen nehme viel Zeit in Anspruch, erklärt der 65-Jährige.

Jury wählte aus

Lothar Schulz ist nur einer von vielen Menschen, die sich freiwillig im sozialen Bereich betätigen. Zurzeit gibt es schätzungsweise 40 000 ehrenamtliche Helfer in Herne. Jedes Jahr zum Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember gibt sich das Stadtoberhaupt die Ehre und zeichnet ausgewählte Bürger für ihr Engagement aus. Keine leichte Aufgabe, die geeigneten Personen zu finden, berichtet Anja Gladisch, Pressesprecherin der Stadt Herne. Daher entschied eine Jury, wer von den Vorgeschlagenen geehrt werden sollte. Diese besteht aus Bürgern, die sich in der Ehrenamtsszene in Herne auskennen. Sie kommen aus unterschiedlichen Bereichen.

Die Jury umfasste in diesem Jahr drei Gäste von außerhalb, Mitarbeiter des Ehrenamtsbüros der Stadtverwaltung und Bürgermeister Erich Leichner. Insgesamt gab es 41 Vorschläge, 20 Personen wurden letztendlich ausgewählt.

Oberbürgermeister Frank Dudda würdigte den Fleiß und Einsatz der Geehrten: „Die Auszeichnung ist mehr als gerechtfertigt. Sie soll aber auch motivierend sein. Mit Ihrer Power und Ihrer Zielstrebigkeit nehmen Sie eine Vorbildfunktion ein.“ Ohne bürgerschaftliches Engagement sei das Gemeinwesen so nicht vorstellbar, ergänzte das Stadtoberhaupt. Er rief jeden Einzelnen nach vorne und hielt eine kleine Laudatio. Danach überreichte er die Ehrennadel der Stadt, den Landesnachweis in Form einer Urkunde und einen Blumenstrauß.

Ein feierlicher Akt, den die Geehrten sichtlich genossen. Zum Dank gab es auch noch eine Jahreskarte fürs LWL-Museum. Am Ende trugen sich die Geehrten ins Ehrenbuch der Stadt ein. Ausgezeichnet wurden: Heide Wissel, Gerd Lochner und Roland Wojta von der Herner Hörzeitung, Margarete Schlüter von den Blauen Damen, Alicia Baron und David Metzner vom CVJM, Rudolf Jäger und Ursula Schmidt von den Lotsen für Menschen mit Behinderung, Jörg Matuszewski und Ralf Konczak von der Freiwilligen Feuerwehr, Petra Marx vom Zeppelin-Zentrum, Gerhard Müller (Flüchtlingsarbeit Zechenring), Ingrid Bembenek (Palliativ- und Hospizarbeit), Tuncay Nazik (Islamische Gemeinde Röhlinghausen), Elisabeth Eilmus (KG St. Bonifatius), Marlies Schmidtpott (Eine Welt Zentrum), Marion Drusdaties und Lothar Schulz vom Weissen Ring, Barbara Krapka (Trixi-Mädchenchor und -Ballett) sowie Detlev Biewald von den Falken.Ausgeuchnet wurden