Herne. . CDU-Chef Markus Schlüter hat erklärt, sich 2017 nicht mehr zur Wahl zu stellen. Als Nachfolger sind Timon Radicke und Andrea Oehler im Gespräch.

  • CDU-Vorsitzender Markus Schlüter (48) kandidiert im März 2017 nicht mehr für Parteivorsitz
  • Als Nachfolger werden parteiintern Vize Timon Radicke und Bürgermeisterin Andrea Oehler gehandelt
  • Fraktions-Vorsitz im Rat der Stadt will Markus Schlüter vorerst behalten

Die Herner CDU muss auf die Suche nach einer neuen Parteispitze gehen: Der amtierende Vorsitzende Markus Schlüter bestätigt auf Anfrage, dass er zur Neuwahl des Vorstandes im März nicht mehr für dieses Amt kandidieren wird. Als Nachfolger des 48-Jährigen sind Partei-Vize Timon Radicke und Bürgermeisterin Andrea Oehler im Gespräch. Den Ratsfraktions-Vorsitz will Schlüter zunächst behalten.

„Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, sagt Markus Schlüter zur WAZ. Die politische Doppelbelastung koste ihn doch sehr viel Kraft und Arbeit, sagt der bei der Stadt Gelsenkirchen beziehungsweise deren Tochter Gelsenkanal beschäftigte Eickeler.

Nur noch 650 Mitglieder

Den Kreisverband werde er an seinen Nachfolger/seine Nachfolgerin in einem ordentlichen Zustand übergeben: „Wir sind gut aufgestellt“, sagt Schlüter. Auch die Parteifinanzen seien solide. Die Konsolidierung sei aber schon unter seinem Vor-Vorgänger Ulrich Finke eingeleitet worden.

Auf der Haben-Seite verbucht der Christdemokrat nach nunmehr knapp vier Jahren Amtszeit unter anderem die Ratsehe mit der SPD („der Kooperationsvertrag trägt unsere Handschrift“) sowie die Aufstellungen der Kandidaten für die Landtagswahl und die Bundestagswahl. Die Nominierung des Junge-Union-Bundesvorsitzenden Paul Ziemiak mache die Partei auch für den Nachwuchs attraktiver: „Wir hatten zuletzt vier Eintritte von jungen Menschen.“

Am starken Rückgang der Mitgliederzahlen – die CDU hat aktuell noch rund 650 Mitglieder – ändere das aber auch nicht viel. Das Schrumpfen der Partei führt er vor allem auf die demografische Entwicklung zurück. 2007 hatte die Partei noch über 1000 Mitglieder.

Ingrid Fischbach winkt ab

Seinen Rückzug vom Kreisvorsitz hat Schlüter parteiintern bereits kommuniziert. Den Hut für die Nachfolge habe bisher aber noch kein CDU-Mitglied in den Ring geworfen, sagt der Noch-Parteichef.

Auf Anfrage der WAZ erklärt der stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende Timon Radicke, dass er über eine Kandidatur nachdenke. „Ich werde mich im Januar oder erst im Februar entscheiden“, sagt der 30-Jährige.

Oehler entscheidet sich vor Weihnachten

Auch Bürgermeisterin Andrea Oehler wird parteiintern als Nachfolgerin gehandelt. Man sei an sie herangetreten, sagt die 58-jährige CDU-Schatzmeisterin zur WAZ. „Das hat mich sehr gefreut.“ Sie wolle aber erst Rücksprache mit ihrer Familie halten. Ihre Entscheidung werde sie noch vor Weihnachten treffen und diese dann Anfang 2017 im engeren Parteivorstand kundtun.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Ingrid Fischbach, die zur Bundestagswahl im September 2017 nach dann 19 Jahren im Deutschen Parlament nicht mehr antreten wird und somit Zeit für andere politische Aufgaben hätte, winkt dagegen ab: „Ich werde mich weiter einbringen, aber nicht mehr für den Vorstand kandidieren“, sagt die ehemalige CDU-Vorsitzende.