"Kulturell-Alternatives Zentrum Herne" will Angebot in der Stadt stärken. Ziel ist, eine "Anlaufstelle" zu schaffen. Morgen erste Veranstaltung in der "Sonne"

Anfang des Jahres gründeten junge Kulturschaffende den Verein "Kulturell-Alternatives Zentrum Herne e.V.", kurz "KAZ". Erklärtes Ziel ist der Aufbau eines unabhängigen Kulturzentrums in Herne. Vor allem die Förderung von Jugend- und Subkultur steht dabei im Fokus.

"Herne hat soviel kulturelles Potenzial, den Künstlern fehlt einfach nur die Möglichkeit sich auszutoben", erklärt Kai Nordemann, Mitbegründer und erster Vorsitzender des "KAZ". Genau dies sei auch die Idee hinter der Vereinsgründung. Eine "Anlaufstelle" wolle man schaffen, vor allem unbekannten Künstlern, solchen "fernab vom Mainstream", eine Plattform bieten, sei das größte Anliegen.

Unter einer "Anlaufstelle" versteht Nordemann "eigene Räumlichkeiten, selbstverwaltet und unkommerziell", wie er betont, getragen durch Mitgliedsbeiträge, Spendengelder und ein möglichst vielfältiges Programm. Dabei sollen die Aktivitäten des "KAZ" sich nicht von der städtischen Arbeit abgrenzen, es gehe mehr darum, eine Lücke zu schließen, vor allem was das Kulturangebot in Herne betrifft. "Ein Konzert pro Monat im Heisterkamp reicht einfach nicht aus, um allein dem Potenzial der Herner Musikszene gerecht zu werden", führt Nordemann beispielhaft an. Hier soll die Arbeit des Vereins greifen. Sobald geeignete (und finanzierbare) Räumlichkeiten gefunden sind, soll ein umfangreiches Angebot, etwa "Konzerte, Cafés, Ausstellungen und Partys, alles zu fairen Preisen", geschaffen werden. "Dabei soll gerade auch außenstehenden Gruppen und Einzelpersonen die Möglichkeit geboten werden, sich in den Räumlichkeiten zu verwirklichen", sagt Nordemann. Einzige Voraussetzung sei die Übereinstimmung mit dem in der Satzung festgeschriebenen "Vereinszweck", die Förderung der Toleranz und Völkerverständigung.

Noch ist das alternative Kulturzentrum "Zukunftsmusik", doch bis zur Verwirklichung sind die Vereinsmitglieder keineswegs untätig. Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliederwerbung stehen derzeit im Vordergrund, auch ohne eigene Räume versucht der Verein, sich in Zukunft kulturell zu engagieren. "Wir planen derzeit eine Kunstausstellung, und im Oktober veranstalten wir in Kooperation mit dem Kleinen Theater einen Poetry Slam", erklärt Nordemann. Wenn die Bewerbung bei der Stadt "durchkommt", wolle man außerdem beim Nightlightdinner vegetarisches und veganes Essen anbieten.

Am morgigen Freitag stellt sich der Verein mit einem Konzert in der Kulturgaststätte "Sonne" an der Shamrockstraße erstmals öffentlich vor. Mit "IchUndDieZwei", "Same shade as concrete", "Winston&George" und "playSPmode" habe man "bewusst" ein Line Up aus lokalen Bands verschiedener Musikrichtungen zusammengestellt. Nordemann: "Das ist nur eine kleine Auswahl an Bands die wir hier haben, das Spektrum ist riesig". Die Besonderheit der Veranstaltung: Alle Bands verzichten auf ihre Gage, erzielte Gewinne kommen der Vereinsarbeit zugute. Ein Indiz dafür, dass die Idee des "KAZ" bei der späteren Klientel bereits jetzt Unterstützung findet.

Los geht's morgen um 18.30 Uhr, der Eintritt beträgt vier Euro, für Vereinsmitglieder drei Euro.

www.kaz-herne.de "Ein Konzert pro Monat reicht einfach nicht aus"